Feste Beziehungen für Männer psychologisch wichtiger als für Frauen

Dienstag, 07. Januar 2025
Feste Beziehungen sind für Männer wichtiger als für Frauen. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende der Auswertung von mehr als 50 psychologischen und soziologischen Studien aus den vergangenen zwei Jahrzehnten.

«Männer sind offenbar tendenziell stärker darauf fokussiert, feste Beziehungen einzugehen», erklärte Hauptautorin Iris Wahring, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Psychologie der Humboldt-Universität (HU). «Ausserdem wirken sich diese Beziehungen bei Männern positiver auf Wohlbefinden und Gesundheit aus als bei Frauen.» Selbst die Lebenserwartung von Männern hänge stärker davon ab, ob sie in einer festen Beziehung lebten, als das bei Frauen der Fall sei.

Die Forscherinnen und Forscher stellten darüber hinaus fest, dass Männer bei einer festen Beziehung seltener als Frauen die Trennung initiierten, dass sie nach einer Trennung eher Einsamkeit empfänden und weniger dazu neigten, die positiven Seiten der Trennung zu sehen. Die Studie beruht ausschliesslich auf Befunden zu heterosexuellen Beziehungen, zumeist in westlichen Industrieländern.

Männern fehlt emotionale Unterstützung

Als mögliche Erklärungsansätze führten die Wissenschaftler vor allem emotionale Bedürfnisse an. Frauen erhielten typischerweise mehr emotionale Unterstützung von ihrem sozialen Umfeld als Männer. «Kurz gesagt, feste Beziehungen sind psychologisch wichtiger für Männer als für Frauen», erklärt Wahring. Koautor Paul van Lange von der Vrije Universiteit Amsterdam betonte, ohne eine Partnerin fehle es Männern oft an sozialen Kontakten und damit Menschen, denen gegenüber sie sich öffnen könnten und die sie emotional unterstützten. Das könne weitreichende Konsequenzen für Gesundheit und Wohlbefinden haben.

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