Herzkrankheiten und Schlaganfall unter den häufigsten Todesursachen
Die Corona-Pandemie hat die weltweite Gesundheitsstatistik stark geprägt. Daneben machten nicht übertragbare Krankheiten aber weiterhin rund Dreiviertel aller Todesfälle aus.
Für die Studie, die in der Fachzeitschrift «European Health Journal» veröffentlicht wurde, analysierten die Forscherinnen und Forscher der Tulane University in den USA Daten von über 40000 Erwachsenen, die zwischen 1999 und 2018 an der US-amerikanischen «National Health and Nutrition Examination Survey» teilgenommen hatten.
Die Ergebnisse zeigten, dass morgendliche Kaffeetrinker im Vergleich zu Kaffeeabstinenzlern ein um 31% geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Todesfälle und ein um 16% geringeres Risiko für die Gesamtsterblichkeit aufwiesen. Bei den Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern, die den ganzen Tag über Kaffee tranken, konnten hingegen keine derartigen gesundheitlichen Vorteile festgestellt werden.
Warum aber spielt der Zeitpunkt des Kaffeetrinkens eine Rolle? Die Vermutung der Forschenden ist, dass Kaffeetrinken am Nachmittag oder Abend die innere biologische Uhr stört und so positive Effekte zunichtemacht.
Der positive Effekt des morgendlichen Kaffeetrinkens war bei Menschen mit einem Kaffeekonsum von zwei bis drei Tassen am deutlichsten. Aber auch jene mit einem Kaffeekonsum von mehr als drei Tassen jeden Morgen profitierten der Studie zufolge von positiven Effekten auf das Sterberisiko. Bei Menschen, die zwischen einem und zwei Tassen Kaffee zu sich nehmen jeden Morgen, waren positive Effekte ebenfalls messbar, aber geringer.
Sollten jetzt also Kaffeeabstinenzler das Kaffeetrinken aufnehmen? Wie die Forschenden in der Studie schrieben, sind weitere Studien erforderlich, um die Ergebnisse in anderen Bevölkerungsgruppen zu validieren. Da es sich um eine Beobachtungsstudie handle, könnten nur Assoziationen und keine kausalen Zusammenhänge festgestellt werden, betonte auch Thomas Lüscher von der Universität Zürich in einem im gleichen Fachblatt erschienen Kommentar zur Studie.
Die Studie konnte also zwar zeigen, dass Menschen, die morgens Kaffee trinken, ein geringeres Risiko haben, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben, sie konnte aber nicht beweisen, dass das Kaffeetrinken wirklich der Grund dafür ist. Störfaktoren wie Unterschiede im Lebensstil und in den Ernährungsgewohnheiten könnten laut Lüscher die Ergebnisse beeinflusst haben.
Dass es in naher Zukunft eine grosse klinische Studie inklusive Placebo-Gruppe über einen längeren Zeitraum zu diesem Thema geben wird, hält Lüscher aber für unwahrscheinlich. Ausserdem hat die Studie laut Lüscher auch Stärken: etwa die grosse Teilnehmerzahl und eine Nachbeobachtungszeit von fast einem Jahrzehnt. Zudem wurden bereits früheren Studien positive Effekte von Kaffee nachgewiesen. «Da die Inhaltsstoffe des Kaffees schnell ins Gehirn gelangen und mit Adenosin und seinen verschiedenen Rezeptoren interferieren, ist es nicht verwunderlich, dass er nachweislich das Risiko für Depressionen, Parkinson und Alzheimer senkt», schrieb Lüscher.
Die Empfehlung bleibt also: «Trinken Sie Ihren Kaffee, aber tun Sie es morgens!», schrieb der Kardiologe und Forscher. «Insgesamt müssen wir die inzwischen umfangreichen Belege dafür akzeptieren, dass Kaffeetrinken, insbesondere in den Morgenstunden, wahrscheinlich gesund ist.»
Die Corona-Pandemie hat die weltweite Gesundheitsstatistik stark geprägt. Daneben machten nicht übertragbare Krankheiten aber weiterhin rund Dreiviertel aller Todesfälle aus.
Ausreichend Schlaf ist gesund für das Herz. Eine britische Untersuchung gibt nun Hinweise darauf, welcher Zeitraum der gesündeste ist, um sich aufs Ohr zu legen. Am seltensten herzkrank werden Menschen demnach, die zwischen 22:00 und 23:00 Uhr zu Bett gehen.
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