«HR sitzt auf einem grossen Datenschatz»

Mittwoch, 10. Januar 2024 - Simon Bühler
An der «HR TECH Night» vom 8. Februar 2024 geben vier Fachleute einen Einblick, wie Künstliche Intelligenz im HR eingesetzt werden kann. Darunter Marco Meister, Gründer des Schweizer Unternehmens Atwork, der die transformative Kraft von KI im HR-Daten-Dschungel beleuchtet.
Herr Meister, Ihr Referat an der HR TECH Night trägt den Titel «Die KI-Revolution: Die Macht der Daten im HR-Kontext». Worin besteht die Revolution auf einen kurzen Nenner gebracht?

Marco Meister: Durch generative KI bieten sich neue Möglichkeiten, Prozesse effizienter zu gestalten und HR wieder mehr Raum für strategische Mitarbeit an den Unternehmenszielen zu schaffen. HR sitzt auf einem grossen Datenschatz, der bisher nicht umfassend bearbeitet werden konnte. Mit KI-Unterstützung haben heute alle Unternehmen die Möglichkeit, diesen Schatz zu heben.

Sie betonen die strategische Rolle von HR im Unternehmenskontext. Inwiefern wird diese durch KI beeinflusst und verändert?

HR-relevante Daten und Mitarbeiterkennzahlen haben einen starken Einfluss auf die Geschäftskennzahlen. Durch KI können diese Zusammenhänge sichtbar gemacht und automatisiert unternehmensspezifische Handlungsempfehlungen ausgegeben werden. Zusätzlich lässt sich erstmals auch der Impact der integrierten Massnahmen analysieren und steuern. Dadurch hat HR datenbasiert die Möglichkeit, strategisch eine wichtige Rolle in der Geschäftsleitung einzunehmen.

Konkret?

Waren es früher nur klassische Mitarbeiterumfragen, die in grossen Abständen durchgeführt wurden, kann heute durch KI in Echtzeit der Ist-Zustand einer Organisation gemessen und die wirksamsten Massnahmen implementiert und überprüft werden.

Welches Vorgehen raten Sie HR-Verantwortlichen, die KI in ihre Arbeit integrieren wollen?

KI sollte zunächst einmal als hilfreiches Werkzeug betrachtet werden. Die Nutzung ist einfach und kann auch als Inspirationsquelle genutzt werden. Die Effizienzsteigerung, Zeitersparnis und die direkte Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse sind immens. Das Geheimnis liegt im sogenannten «Middle-Layer». Die entsprechende Kombination von Umfrage- und HR-Daten in Kombination mit etablierten HR-Modellen ermöglicht ein ganzheitliches Arbeiten, wobei KI spezifisch Hilfestellung geben kann.

 

Bei allen Chancen von KI: Welche Gefahren sehen Sie in der neuen Technologie?

In der Debatte um KI dominieren vor allem zwei Aspekte: Die Gefahr, dass uns KI die Jobs wegnimmt, und wir durch die KI mehr Fakenews ausgesetzt sind. Beide Gefahren sehe ich im Anwendungsbereich HR nicht. KI ist ein Werkzeug, das von Mitarbeitenden instruiert werden muss und eigenständig keine Massnahmen umsetzen kann. Dazu sind weiterhin Menschen notwendig. (sb)

HR TECH Night: Künstliche Intelligenz in HR-Arbeit & Arbeitswelt

Donnerstag, 8. Februar 2024
17:00 – 20:30 Uhr
Memox, Reitergasse 9, 8004 Zürich
spoton.ch/events/hr-tech

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