Nur rund 40% der Unternehmen hätten einen Plan, wie sie den digitalen Wandel gestalten wollen. Laut Steffen Fischer, Leiter der Fachgruppe strategisches Personalmanagement beim Bundesverband der PersonalmanagerInnen (BPM), zeigen die Umfrageergebnisse, dass es in den Unternehmen häufig an einer Gesamtstrategie zur Digitalisierung fehlt. Häufiger würden Digitalisierungsprojekte von einzelnen Fachbereichen im Unternehmen vorangetrieben. Auch sei nicht unbedingt transparent, wie der digitale Kompetenzbedarf ermittelt werde.
Auffällig sei, dass die digitale Kompetenzentwicklung in kleineren Unternehmen eher im Topmanagement stattfindet als in grossen Unternehmen. Je grösser die Unternehmen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es eine zentrale Digitalisierungsstrategie gibt, während Unternehmen mit bis zu 500 Angestellten eher auf dezentrale Digitalisierungsvorhaben setzen.
Die Frage, wie man Digitalisierungsprogramme den Mitarbeitenden näherbringt, werde nach Auskunft der Befragten kaum reflektiert und gehöre über alle Unternehmensgrössen hinweg zu den grössten Herausforderungen.
Ein Hauptproblem für HR liege darin, dass es bei Digitalisierungsthemen nicht einbezogen werde, fasste Fischer zusammen. Klassischerweise werde zwar kurzfristig der Schulungsbedarf ermittelt, aber es finde selten ein weiterreichender Zukunftsausblick statt. Gleichzeitig werde in vielen Unternehmen eine Veränderungsmüdigkeit konstatiert, weil beispielsweise Softwareprodukte ständig erneuert werden müssten.
Für die Befragung angeschrieben wurden DACH-weit 4500 Unternehmen in deutscher und englischer Sprache. Die Ergebnisse basieren auf einer Rücklaufquote der Fragebögen von über 10%.