OECD erwartet erhebliche Einflüsse von KI auf den Arbeitsmarkt

Dienstag, 11. Juli 2023
Künstliche Intelligenz (KI) wird nach Ansicht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf den weltweiten Arbeitsmarkt haben. Der Einsatz von KI in der Arbeitswelt sei mit Unsicherheiten behaftet und mache entschlossene politische Massnahmen notwendig.

Aktuell ist die KI-Nutzung noch relativ schwach verbreitet, wie es in einer OECD-Studie zum Arbeitsmarkt heisst. «KI scheint sich in mehrfacher Hinsicht von früheren Veränderungen auf dem Gebiet der digitalen Technologien zu unterscheiden», erklärte die OECD. Nahezu jeder Sektor und Beruf sei davon betroffen. Das Spektrum automatisierbarer Aufgaben werde über routinemässige und nicht-kognitive Fähigkeiten hinaus erweitert und «das Tempo der Entwicklung ist beispiellos». Zwar gebe es aktuell kaum Beispiele für negative Beschäftigungseffekte durch Künstliche Intelligenz, diese könnten sich aber später einstellen.

Höherer Leistungsdruck befürchtet

Derzeit werde die Qualität der Arbeit durch KI weltweit stärker beeinflusst als die Quantität: «Angaben von Beschäftigten und Arbeitgebern zufolge kann KI monotone und gefährliche Aufgaben reduzieren», erklärten die Forschenden. Jedoch gebe es auch hier Risiken: Durch die Automatisierung einfacher Aufgaben könne sich die Arbeitsintensität und der Leistungsdruck erhöhen.

Mitarbeitende sollen mitreden dürfen

Wegen dieser Risiken und der rasanten Entwicklung, sei ein entschlossenes Handeln der Politik erforderlich, insbesondere hinsichtlich der Arbeitsrechte. Etwa stehe zur Debatte, ob bestehende Rechtsvorschriften im Hinblick auf Gleichbehandlung, Datenschutz und Ähnliches wegen des verbreiteten Einsatzes von KI angepasst werden müssen. Zudem zeige die Studie, dass Arbeitgebende vor der Einführung von KI-Prozessen mit ihren Beschäftigten sprechen sollten. Neue Untersuchungen deuteten darauf hin, «dass die Mitsprache der Beschäftigten einen positiven Einfluss auf die Arbeitsbedingungen und die Leistung hat», erklärte die OECD. (sda)

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