Menschen mit Behinderungen nehmen weitgehend am Arbeitsmarkt teil, selbst wenn sie bei Tätigkeiten des normalen Alltagslebens stark eingeschränkt sind. 69% der Menschen mit Behinderungen beteiligen sich am Arbeitsmarkt (Menschen ohne Behinderungen: 82%; SILC 2018). Bei stark eingeschränkten Personen sind es 46%. Von den erwerbstätigen Menschen mit Behinderungen arbeiten 40% Teilzeit (weniger als 36 Stunden pro Woche), während dies bei Menschen ohne Behinderungen nur bei 27% der Fall ist. Dieser Unterschied hängt stark mit der Behinderung zusammen.
Menschen mit Behinderungen sind gegenüber Menschen ohne Behinderungen in erhöhtem Mass Benachteiligungen und Gewalt am Arbeitsplatz ausgesetzt, teilt das Bundesamt für Statistik (BFS) mit. Im Rahmen der schweizerischen Gesundheitsbefragung 2017 gaben 26% der Menschen mit Behinderungen an, in den letzten zwölf Monaten vor der Erhebung mindestens eine der neun abgefragten Formen von Benachteiligung oder Gewalt erfahren zu haben. Dazu zählen Benachteiligung aufgrund des Alters, des Geschlechts, der Herkunft oder der Behinderung, verbale oder körperliche Gewalt, Drohungen, Einschüchterung, Mobbing oder sexuelle Belästigung. Zum Vergleich: Bei den Menschen ohne Behinderung liegt dieser Wert bei 18%.
4% der Menschen mit Behinderungen fühlen sich zudem am Arbeitsplatz wegen ihrer Behinderung benachteiligt. Am häufigsten haben Menschen mit Behinderungen aber ebenso mit Einschüchterung/Mobbing und Belästigungen (11%) sowie mit Benachteiligungen aufgrund des Alters (9%) zu kämpfen wie Personen ohne Behinderung.
Eine weitere Erkenntnis: Personen, die bei Tätigkeiten des normalen Alltagslebens stark eingeschränkt sind, werden vermehrt aufgrund der Behinderung benachteiligt (12%). Gar 34% von ihnen gaben an, in den letzten zwölf Monaten mindestens eine Form der Diskriminierung erfahren zu haben. (gg)