Stigma und Diskriminierung führe zu einem Ausschluss von Menschen aus der Gesellschaft und dem Vorenthalten grundlegender Menschenrechte, schreiben die Experten. Dazu gehören demnach die Möglichkeit auf Arbeit und Bildung sowie der Zugang zu medizinischer Versorgung einschliesslich psychologischer Betreuung.
Die Experten sehen insbesondere Regierungen, Arbeitgebende, Institutionen in der Gesundheitsversorgung, Schulen und Medien in der Pflicht. Insgesamt sprechen die Fachleute acht Empfehlungen aus, um die Probleme anzugehen. Dazu zählen etwa die Entkriminalisierung von Suiziden, die psychologische Ausbildung von Mitarbeitern im Gesundheitsbereich und die Entwicklung von Richtlinien für eine korrekte Darstellung psychischer Gesundheit in den Medien. Der effektivste Weg Stigmatisierung zu beenden sei, Menschen mit und ohne psychische Erkrankungen zusammenzubringen, so die Experten.
Dem Bericht zufolge sind nach Schätzungen beinahe eine Milliarde Menschen weltweit von einer psychischen Erkrankung betroffen, das entspricht einem von acht Menschen. In der Gruppe der 10 bis 19-Jährigen sei es sogar jeder siebte.
Kinder und Jugendliche seien besonders schwer von den Folgen von Stigmatisierung betroffen, so Ko-Autorin Zeinab Hijazi, die für das UN-Kinderhilfswerk UNICEF arbeitet. «Wir wissen, dass Heranwachsende mit psychischen Krankheiten davon abgehalten werden können, Hilfe zu suchen, wenn sie Angst davor haben, von ihrer Familie, Lehrern und Gleichaltrigen Stigmatisierung und Unverständnis zu erfahren», wird die Expertin in einer Lancet-Mitteilung zitiert.(sda/dpa)
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