Aufschrei in Neuseeland: Neue Regierung will Rauchverbot kippen

Dienstag, 28. November 2023
Neuseelands neue Regierung ist gerade erst im Amt und hat schon für einen Aufschrei unter Gesundheitsexperten gesorgt. Grund: Kurz nach seiner Vereidigung kündigte der konservative Ministerpräsident Christopher Luxon an, Teile der drastischen Anti-Tabak-Gesetze der linken Vorgängerregierung kippen zu wollen.

Mit dem Schritt will die Koalition, der auch die populistische Partei NZ First angehört, Steuersenkungen finanzieren. Befürworter einer rauchfreien Gesellschaft sind entsetzt.

Ganze Generation soll rauchfrei bleiben

Der Pazifikstaat hatte unter Führung von Labour-Chefin Jacinda Ardern Ende 2022 ein wegweisendes Gesetz für ein Rauchverbot für Menschen verabschiedet, die ab 2009 geboren wurden. An sie darf lebenslang kein Tabak mehr verkauft werden. Damit sollten Jugendliche gar nicht mehr in Versuchung geführt werden, mit dem Rauchen zu beginnen. Auch sind eine Senkung des Nikotingehalts in Zigaretten sowie eine geringere Zahl an Tabak-Verkaufsstellen in dem Gesetz verankert. Bereits 2025 sollte das Land weitgehend rauchfrei sein. Rauchen ist die häufigste Ursache vermeidbarer Todesfälle in Neuseeland.

Vorbild für andere Staaten

Grossbritannien hatte kürzlich angekündigt, dem Vorbild Neuseelands folgen und künftige Generationen ebenfalls rauchfrei machen zu wollen. Die britische BBC sprach von einer «schockierenden Kehrtwende» in dem Commonwealth-Land.

Australien gab derweil einen Zeitplan für seinen im Mai angekündigten «Vaping-Crackdown» bekannt. In einem ersten Schritt wird demnach der Import von Einweg-E-Zigaretten nach Australien ab Anfang 2024 verboten. Später sollen dann unter anderem Geschmacksrichtungen beschränkt und der maximal zulässige Nikotin-Gehalt reduziert werden. (sda)

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