Weltweit haben laut der am Dienstag in der Zeitschrift «BMJ Global Health» veröffentlichten Untersuchung hochgerechnet 14.5% der Menschen Antikörper gegen den Borreliose-Erreger im Blut, Kennzeichen einer früheren Infektion.
Die Borreliose wird durch ein Bakterium verursacht, das durch Zeckenbisse übertragen wird. Infizierte bekommen häufig einen Hautausschlag und leiden unter grippeähnlichen Symptomen, darunter Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Die Krankheit kann in seltenen Fällen tödlich verlaufen.
Die Zahlen der sogenannten Meta-Studie basieren auf einer Auswertung von mehr als 4000 Studien. Die Forscher fassten die Daten von 89 Studien zusammen. Diese umfassten insgesamt 160 000 Teilnehmer.
Regelmässigere Tests können Zahlen verzerren
Nach Mitteleuropa sind die Regionen mit den höchsten Antikörperwerten Ostasien mit 15.9%, Westeuropa mit 13.5% und Osteuropa mit 10.4%. Die Karibik weist mit nur 2% die niedrigste Rate auf. Die Forscher wiesen darauf hin, dass die Zahlen durch regelmässigere Tests in Regionen verzerrt sein könnten, in denen die Krankheit insgesamt häufiger vorkommt.
Der Studie zufolge sind insbesondere Landwirte und andere Menschen, die regelmässig mit Zecken-Wirtstieren wie Hunden und Schafen interagieren, gefährdet.
Frühere Untersuchungen hatten zudem gezeigt, dass sich die Fallzahlen von durch Zecken übertragenen Krankheiten in den letzten zwölf Jahren verdoppelt haben. Dieser Anstieg ist laut der Studie auf längere und trockenere Sommer aufgrund des Klimawandels, die Wanderung von Tieren und den «immer häufigeren Kontakt mit Haustieren» zurückzuführen. (sda afp)