Bund ordnet für knapp 300 Arzneimittel tiefere Preise an

Donnerstag, 31. Oktober 2024
Der Bund hat tiefere Preise für knapp 300 Arzneimittel verfügt. Durchschnittlich werden diese Arzneimittel 12% billiger. Das dürfte zu Einsparungen von geschätzt mindestens 90 Mio. Franken führen.

Die im laufenden Jahr überprüften Arzneimittel werden beispielsweise zur Behandlung von Hauterkrankungen sowie Krankheiten des Nervensystems und des Bluts eingesetzt, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schrieb. Die verfügten Preissenkungen gelten ab dem 1. Dezember. Bei 55% der überprüften Originalpräparate wurden Preissenkungen verfügt. Bei den übrigen gut 45% war das nicht nötig, weil ihr Preis im Vergleich mit den Referenzländern und anderen Arzneimitteln wirtschaftlich war.

Wirksame Kostendämpfungsmassnahme

Geprüft wurden auch Co-Marketing-Arzneimittel, Generika und Biosimilars. Bei knapp 70% dieser Medikamente war eine Preissenkung angezeigt. Die Überprüfung der Medikamentenpreise für das Jahr 2023 konnte inzwischen mehrheitlich abgeschlossen werden. Es resultieren laut BAG Einsparungen von mindestens 165 Mio. Franken. Das sind deutlich mehr als die im vergangenen Herbst geschätzten 120 Mio. Franken.

Das BAG prüft jedes Jahr bei einem Drittel der von der Grundversicherung bezahlten Arzneimittel, ob sie wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sind. Nur unter dieser Voraussetzung übernehmen die Kassen die Kosten. Unter die Lupe genommen werden entsprechend auch die Preise. In den vergangenen beiden Zyklen, die 2017 und 2020 begannen, führten die Preisüberprüfungen zu Einsparungen von zusammen 740 Mio. Franken zugunsten der Grundversicherung. Seit 2012 haben laut BAG fast 1.5 Mrd. Franken eingespart werden können.

Weitere Massnahmen in Arbeit

Das Parlament dürfte bald zusätzliches Sparpotenzial ausschöpfen. Medikamente, die einen sehr hohen Umsatz erzielen, sollen mit einem Mengenrabatt belegt werden können. Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK) des Nationalrats spricht sich wie schon der Ständerat für sogenannte Kostenfolgemodelle aus. Laut Schätzungen der Verwaltung könnten damit jährlich Einsparungen von 300 bis 400 Millionen erzielt werden.

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