Jede dritte Fachperson der Sozialen Arbeit am Rande des Burnout

Freitag, 30. April 2021
Soziale Arbeit ist an sich schon ein emotional herausforderndes Berufsfeld - seit dem Ausbruch von Covid geraten Fachpersonen in diesem Bereich aber erst recht an ihre Grenzen. Jede Person steuert auf ein Burnout zu. Das beweist eine aktuelle empirische Studie der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW.

«Die Ergebnisse zeigen überdies eindrücklich, dass sich die Kommunikation zwischen Fachpersonen und Adressaten stark verändert hat. Diese Veränderungen werden mehrheitlich negativ erlebt», heisst es in einer Mitteilung des Berufsverbands Soziale Arbeit Schweiz AvenirSocial. Weniger freundlich ausgedrückt: Die Klientel lässt ihre Frustration an den Fachpersonen aus. Gemäss der Ende 2020 durchgeführten Umfrage führen die aktuellen Arbeitsumstände bei jeder dritten Fachperson dazu, «dass sie von einem starken Risiko betroffen ist, an einer emotionalen Erschöpfung zu erkranken. In der französischsprachigen Schweiz ist sogar jede zweite Person betroffen». Der Berufsverband fordert deshalb Bund und Kantone auf, mehr Ressourcen für die Ausübung der Sozialen Arbeit zur Verfügung zu stellen.

3507 Personen beteiligten sich an einer Online-Befragung, die das Institut für Soziale Arbeit und Gesundheit an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Ende 2020 durchführte. Von diesen stimmen 31.3% der Aussage zu, dass sie bei ihrer Arbeit immer öfter das Gefühl hätten, emotional verbraucht zu sein. Somit ist knapp ein Drittel der Befragten vom Risiko, an einem Burnout zu erkranken, betroffen. In der Romandie klagten sogar 55.6% über emotionale Erschöpfung. Trotz all dem gaben fast 80 % der im Sozialen Bericht Arbeitenden an, gesund bis sehr gesund zu sein. Das bedeutet freilich eine Verschlechterung: 2017 bezeichneten sich fast 90% als gesund bis sehr gesund. (sda)

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