Kartoffeln reduzieren Sterblichkeitsrisiko

Dienstag, 27. August 2024
Erdäpfel galten bisher im Gegensatz zu verschiedenen Gemüsearten als nicht besonders gesund. Doch das könnte sich jetzt ändern. Wer täglich zumindest zwei Kartoffeln zu sich nimmt, hat eine um 12% geringere Sterblichkeits-Wahrscheinlichkeit. Das haben norwegische Wissenschaftler entdeckt.

Obwohl Kartoffeln in der Vergangenheit in vielen europäischen Ländern fixer Bestandteil einer zumeist wenig Fleisch-basierten Ernährung waren, kamen sie interessanterweise nicht in die «Fünf an einem Tag»-Empfehlung, in der man verschiedene Obst- und Gemüsesorten findet, erklärte jetzt Erik Arnesen vom Institut für Medizin-Grundlagenforschung der Universität in Oslo.

Der Wissenschaftler und sein Team haben im «Journal of Nutrition» eine Langzeitstudie mit 77000 Norwegern als Probanden und einer Laufzeit von 40 Jahren veröffentlicht. «Jene Menschen, die in den 1970er- und 1980er-Jahren täglich zumindest zwei Erdäpfel assen, zeigten in den vier Jahrzehnten darauf eine um 12% geringere Gesamtmortalität. Diese geringere Sterblichkeitsrate ist ähnlich jener, die wir bei Menschen mit einem hohen Gemüsekonsum sehen», sagte Arnesen.

Kartoffeln waren in der Vergangenheit lange Zeit in vielen Regionen die Basis für die Ernährung. In Norwegen zum Beispiel waren in den 1980er-Jahren 90% aller Fisch- und 80% aller Fleischmahlzeiten von Kartoffeln begleitet. Im Gegensatz zu den Trends der jüngeren Vergangenheit handelte es sich aber vor allem um Erdäpfel in gekochter Form, nicht um Pommes frites und in Form von Kartoffelpüree, die viel Fett aufweisen.

Sterblichkeitsrisiko reduziert

Die Wissenschaftler werteten die Zahlen aus den landesweiten Umfragen zur Ernährung zwischen 1974 und 1988 aus und setzten sie in Verbindung mit den Mortalitätsdaten 40 Jahre später. Der Trend: Für je hundert Gramm Erdäpfel pro Tag reduzierte sich das Sterblichkeitsrisiko um 4%. Das galt auch für Herzkrankheiten. Laut den Wissenschaftlern sind Kartoffeln vor allem gesund, weil sie eine Quelle für Vitamin C und Kalium sowie faserreich sind. Studien, welche ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes bei häufigem Konsum von Kartoffeln gezeigt haben, hätten auch Pommes frites und Püree umfasst, betonten die norwegischen Experten.

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