Schweizerinnen und Schweizer leiden zunehmend unter Schlafstörungen

Donnerstag, 03. Oktober 2024
Rund ein Drittel aller Schweizerinnen und Schweizer leidet heute laut eigenen Angaben unter Schlafstörungen. Innert 25 Jahren hat sich der Anteil der Menschen mit Schlafproblemen hierzulande laut dem Bundesamt für Statistik um fünf Prozentpunkte erhöht.

Das Bundesamt für Statistik (BFS) unterscheidet dabei zwischen mittleren und pathologischen Schlafstörungen. Von ersteren waren laut der neuesten Gesundheitsbefragung zum Jahr 2022 insgesamt 26% der Befragten betroffen. Pathologische Schlafstörungen erlitten demnach insgesamt 7% der Bevölkerung.

Frauen häufiger betroffen

Laut dem BFS sind nicht alle Bevölkerungsgruppen gleichermassen von Schlafstörungen betroffen: Frauen sind mit einem Anteil von 37% häufiger mit Schlafproblemen konfrontiert als Männer. Letztere wiesen einen Anteil von 29% auf. Auch mit fortschreitendem Alter nimmt die Zahl der Betroffenen zu: Bei Personen ab 85 treten Schlafstörungen häufiger auf als bei den 15- bis 24-Jährigen.

Insgesamt am stärksten zugenommen haben zwischen 1997 und 2022 anteilsmässig die pathologischen Schlafstörungen, nämlich um 2%. Dieser Anstieg war bei Menschen zwischen 15 und 39 Jahren sowie bei Frauen besonders markant. Bei den jungen Frauen verdreifachten sich pathologische Schlafstörungen im selben Zeitraum nahezu.

Personen ohne nachobligatorische Ausbildung schlafen schlechter

Auch Menschen mit einer Ausbildung auf der Tertiärstufe waren zunehmend betroffen. Dennoch litten Personen ohne nachobligatorische Ausbildung insgesamt häufiger an Schlafstörungen. Folglich spiele der soziale Gradient hierbei immer noch eine wichtige Rolle, folgerte das BFS. Insgesamt am höchsten war der Anteil der Personen mit pathologischen Schlafstörungen indes mit 9% bei den 45- bis 64-Jährigen.

Die Schlafstörungen wirken sich unter anderem auf das Energieniveau und die empfundene Lebensqualität aus. Sie seien ein grosses Problem für die öffentliche Gesundheit, so das BFS.

Auswirkungen auf die Arbeit

Psychosoziale Risiken bei der Arbeit wie Stress oder geringe soziale Unterstützung stellten ein Gesundheitsrisiko dar und stünden mit Schlafstörungen in Verbindung. Schlafstörungen könnten laut dem BFS berufliche Auswirkungen haben, die sich in Arbeitsausfällen, in Unzufriedenheit bei der Arbeit oder in einem Burnoutrisiko äussern.

Neues Netzwerk setzt sich für Schlaf ein

Gleichzeitig sei vielen Menschen zu wenig bewusst, wie wichtig erholsamer Schlaf für die Gesundheit sei, teilte das Netzwerk Schlaf Schweiz mit. Letzteres will am 23. Oktober in Bern seine Gründung feiern - mit Fachreferenten wie auch Patientinnen und Patienten, die ihre persönliche Schlafgeschichte erzählen werden. Das Netzwerk wurde unter anderem von der Gesundheitsförderung Schweiz und der Lungenliga ins Leben gerufen. Es will die Bevölkerung über das Thema Schlaf informieren und sensibilisieren. Betroffenen soll aufgezeigt werden, wo sie Unterstützung finden. Das Netzwerk fordert, dass Gesellschaft und Politik den grossen Einfluss, den der Schlaf auf die Gesundheit ausübt, anerkennen.

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