
Wer leisten will, muss schlafen
Martin Schlott coacht Menschen, die Spitzenleistungen erbringen müssen – im Sport oder im Job. Er macht deutlich: Gutes Schlafmanagement gibt Energie und steigert die Lebensqualität.
Wie die Forschungsgruppe des University College London im Fachblatt «BMJ Mental Health» schreibt, sind psychische Gesundheit und Wohlbefinden von Natur aus dynamisch und können sich sowohl über kürzere als auch längere Zeiträume hinweg verändern. Bislang sei jedoch nicht ausreichend untersucht worden, wie sich diese Werte im Laufe des Tages wandeln. Feifei Bu, Jessica Bone und Daisy Fancourt analysierten nun Daten aus der Covid-19-Sozialstudie des University College, die im März 2020 begann und bis zu zwei Jahre lang lief. Im Rahmen dieser Studie füllten die Teilnehmer regelmässig Fragebögen aus und gaben dabei auch die jeweilige Uhrzeit, den Wochentag und die Jahreszeit an. Insgesamt lagen ihnen Angaben von 49218 Personen vor, darunter waren Frauen (76.5%) sowie Menschen mit höherem Bildungsniveau (68%) überrepräsentiert. Die Stichprobe wurde daher gewichtet, um die Bevölkerungsanteile widerzuspiegeln.
In der Analyse der Daten konnten die Wissenschaftlerinnen ein tageszeitliches Muster erkennen. Im Allgemeinen zeugten die Antworten morgens von grösserem Wohlbefinden und gleichzeitig von den geringsten Symptomen von Ängstlichkeit, Depression oder Einsamkeit. Auch die Hinweise für Glück, Lebenszufriedenheit und Erfülltheit waren zu dieser Tageszeit tendenziell am deutlichsten. Umgekehrt fielen diese Indizien gegen Mitternacht tendenziell am negativsten aus.
Doch nicht nur die Tageszeit, sondern auch der Wochentag scheint eine Rolle zu spielen, wenn auch eine eher kleine. So beobachteten die Wissenschaftlerinnen, dass Glück, Lebenszufriedenheit und Selbstwertgefühl montags und freitags etwas ausgeprägter waren als sonntags. Die Hinweise auf gefühlte Einsamkeit schienen jedoch unabhängig vom jeweiligen Wochentag zu sein. Und: Die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden variierten an Wochenenden stärker als unter der Woche.
Wenig überraschend war der Einfluss der Jahreszeit: Im Vergleich zum Winter neigten Menschen in den anderen Jahreszeiten zu einem niedrigeren Niveau an Einsamkeit sowie weniger Symptomen von Angst oder Depression. Gleichzeitig waren die Werte für Glück, Lebenszufriedenheit und das Gefühl eines lebenswerten Lebens in diesen Jahreszeiten höher. Die tageszeitlichen Muster waren hingegen über alle Jahreszeiten hinweg ähnlich.
Wie Bu, Bone und Fancourt selbst einräumen, handelt es sich um eine reine Beobachtungsstudie, die keine Aussagen zu den Ursachen der beschriebenen Muster zulässt. Zudem könnte die Wahl des Zeitpunkts, zu dem die Teilnehmer die Fragebögen ausfüllten, die Ergebnisse beeinflusst haben. Ebenso könnten sich Schlafzyklen, Breitengrad oder das Wetter ausgewirkt haben - zu diesen Faktoren hatten die Forscherinnen jedoch keine Informationen.
Wie die Autorinnen mutmassen, könnten die tageszeitlichen Muster durch physiologische Veränderungen im Zusammenhang mit der Körperuhr erklärt werden. Zum Beispiel erreiche der Spiegel des Stresshormons Cortisol kurz nach dem Aufwachen seinen Höchststand und seinen Tiefststand um die Schlafenszeit, schreiben sie. (sda)
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