
Krankenkassen-Franchise führt nicht zum Überkonsum
Eine erste Untersuchung des Systems räumt mit dem Vorurteil auf, dass Versicherte die tiefste Franchise von 300 Franken schnell aufbrauchen und sich nachher unnötig behandeln lassen.
Die Studie wurde in zwei Wellen online durchgeführt – während des Lockdowns im April und nach dem Lockdown in der zweiten Maihälfte, als die ersten Lockerungsmassnahmen kamen. Über 10'000 Personen gaben Auskunft und bildeten ein breites soziodemografisches Spektrum in der Schweizer Bevölkerung ab.
40% der Befragten gaben an, dass sie sich in der Zeit der Lockerungen gestresster als vor der Coronakrise fühlten, 50% fühlten sich während des Lockdowns gestresster. 28% der Personen gaben keine Veränderungen nach dem Lockdown an (24% während des Lockdowns). 32% fühlten sich weniger gestresst als vor der Krise.
Die Forscher stellen eine Analogie zwischen der Zunahme von Stressempfinden und der Zunahme depressiver Symptome fest. Sie schlussfolgern, dass psychische Probleme vor der Coronakrise das Risiko erhöhten, während der Krise schwere depressive Symptome zu entwickeln.
Trotz der höheren Bedrohung durch das Virus für Ältere (ab 55 Jahren) waren diese Altersgruppe sowie Männer unter den besonders resilienten Umfrageteilnehmenden überproportional stark vertreten. Es zeigte sich ausserdem, dass Personen, die während des Lockdowns anderen Aktivitäten nachgingen und körperlich aktiv waren, weniger stressanfällig waren. (he)
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Eine erste Untersuchung des Systems räumt mit dem Vorurteil auf, dass Versicherte die tiefste Franchise von 300 Franken schnell aufbrauchen und sich nachher unnötig behandeln lassen.
Stigmatisierung und Diskriminierung psychisch erkrankter Menschen werden von vielen Betroffenen als schlimmer wahrgenommen als die Krankheiten selbst. Das berichtet eine internationale Gruppe von 50 Experten anlässlich des Tags der seelischen Gesundheit in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet. Das Gremium ruft zu einem Ende von Stigmatisierung und Diskriminierung dieser Menschen auf.
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