
Homo alcoholicus
Ob Cannabis, Alkohol oder psychogene Pilze – der Rausch ist Teil der Alltagskultur. War das immer so? Auf den Spuren der Geschichte des Alkoholkonsums.
Die soziale Situation von Menschen in Suchtbehandlung verschlechterte sich in den Jahren von 2007 bis 2017 deutlich, wie Sucht Schweiz in einer Studie ausweist. Die Fachorganisation erfasste die Situation von Menschen mit Suchtproblemen im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit.
Generell zeigte sich, dass in den zehn Jahren bis 2017 ein Rückgang der Erwerbstätigkeit, eine verschlechterte Wohnsituation namentlich bei Spielsüchtigen, ein Anstieg der sozialen Isolation und eine Zunahme der Selbstabwertung eintraten. Bei Menschen, die wegen Opioid-Konsums behandelt wurden, war die Wahrscheinlichkeit, in der Sozialhilfe zu landen, 28-mal höher als in der Gesamtbevölkerung. Von allen Behandelten lebten zwei- bis dreimal mehr in sozialer Isolation, wobei Glücksspiel und Tabak eine Ausnahme bildeten.
Der Anteil der unter Selbstabwertung Leidenden war unter den Konsumenten von Cannabis, Kokain und Opioiden doppelt so gross wie in der allgemeinen Bevölkerung.
Obwohl das Bildungsniveau in der Bevölkerung bis 2017 stark zunahm, gab es bei den Suchtbehandelten diese Entwicklung nicht im gleichen Mass. Der Anteil der Personen mit höchstens der obligatorischen Schulbildung war bei ihnen bis zu vier Mal höher als in der restlichen Bevölkerung. Eine Ausnahme gab es beim Alkoholkonsum. Für die Studienverfasser ist es wichtig, Sucht und Arbeitsverlust zu entstigmatisieren. Wer sich schäme, suche nicht rasch Hilfe. Würden die Probleme öffentlich diskutiert, erleichtere das den Betroffenen die Suche nach Hilfe.
Die Studie basiert auf die Beobachtung von stationär und ambulant Behandelten und auf der alle fünf Jahre durchgeführten Gesundheitsbefragung von 2007, 2012 und 2017. Die Untersuchung umfasst die Lebensumstände von Menschen mit Drogenkonsum (Alkohol, Tabak, Cannabis, Kokain, Opioide) sowie Menschen mit Geldspiel-Problemen. (sda)
Ob Cannabis, Alkohol oder psychogene Pilze – der Rausch ist Teil der Alltagskultur. War das immer so? Auf den Spuren der Geschichte des Alkoholkonsums.
Der Wodka in der Wasserflasche, der Cognac im Tee. Die Identifikation einer Sucht unterliegt häufig Klischees. Sucht beginnt allerdings schon lange, bevor diese vermeintlich typischen Verhaltensweisen einen Alkoholiker entlarven. Benny Reinhold erzählt die Geschichte über seine Alkoholsucht und ein besseres Leben ohne Alkohol.
Der Umgang mit suchtkranken Mitarbeitenden ist für Team und Vorgesetzte nicht einfach. Konflikte sind vorprogrammiert, und die Bereitschaft, Probleme am Arbeitsplatz auf die Sucht zurückzuführen, ist hoch. Dr. Monika Ridinger unterstützt als Ärztin, Suchtexpertin und Psychotherapeutin Suchtbetroffene und Führungskräfte.
Die Publikation «Schweizer Suchtpanorama 2021» von Sucht Schweiz gibt einen Überblick über die mit der Corona-Situation einhergehenden Herausforderungen im Suchtbereich und nennt die Präventionsmassnahmen, die heute und auf längere Sicht im Zentrum stehen.
Die Basler Suchtberatung hat im Corona-Jahr 2020 eine höhere Nachfrage nach Beratungsgesprächen und Neuanmeldungen verzeichnet. In den meisten Fällen ging es um einen problematischen Alkoholkonsum, gefolgt von Cannabis- und Kokain-Sucht.
Bei problematischem Substanzkonsum am Arbeitsplatz bestehen sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitnehmer Rechte und Pflichten. Beide Parteien können für ihr Handeln haftbar gemacht werden, wenn sie sich nicht korrekt verhalten. Dabei spielt es in aller Regel keine Rolle, ob Alkohol, Medikamente oder Drogen im Spiel sind.
Zwei Handouts zum kostenfreien Download zum Thema Alkohol und Sucht am Arbeitsplatz: Hilfestellungen, Arbeitsrecht, Tipps zum Umgang mit suchtbedingten Problemen am Arbeitsplatz für Führungskräfte. Ausserdem Zahlen zur Sucht in der Schweiz.
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