Verkehrslärm führt zu Stress und erhöht das Risiko für Suizid

Freitag, 31. März 2023
Verkehrslärm erhöht laut einer neuen Schweizer Studie das Suizidrisiko. Jeder Anstieg des durchschnittlichen Strassenverkehrslärms zu Hause um 10 Dezibel hat demnach das Suizidrisiko um 4% erhöht.

Die Studie des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) ergab laut Medienmitteilung, dass die Verkehrslärmbelastung am Wohnort mit einem höheren Suizidrisiko einherging. Jeder Anstieg des durchschnittlichen Strassenverkehrslärms zu Hause um 10 dB erhöht das Suizidrisiko um 4%. Auch ein Zusammenhang mit Bahnlärm konnte beobachtet werden, allerdings weniger stark ausgeprägt.

Hirn nimmt Lärm als Bedrohung wahr

Die Ergebnisse hätten sich auch nach der Berücksichtigung weiterer Faktoren wie Luftverschmutzung, Begrünungsgrad im Wohnumfeld und verschiedenen sozio-ökonomischen Daten als solide erwiesen. «Lärm steigert die psychische Belastung und trägt zur Entstehung psychischer Erkrankungen bei», wird Benedikt Wicki, Doktorand am Swiss TPH und Erstautor der Studie, in der Mitteilung zitiert. Dies etwa, weil durch Lärm Schlafstörungen, eine gesteigerte Stresshormonausschüttung und Veränderungen in der Hirnfunktion ausgelöst würden. «Unser Gehirn registriert Lärm als Zeichen einer potenziellen Bedrohung und aktiviert die Kampf-oder-Flucht-Reaktion», ergänzte die Swiss-TPH-Forscherin Danielle Vienneau.

Die Studie unterstreiche, wie wichtig es sei, die gesundheitlichen Auswirkungen von Verkehrslärm, Luftverschmutzung und Grünflächen in der Stadtplanung und der öffentlichen Gesundheitspolitik zu berücksichtigen, schrieben die Studienautoren weiter. In der Studie wurden Daten von 5.1 Millionen Menschen ab 15 Jahren aus der Swiss National Cohort aus den Jahren 2001 bis 2015 genutzt. Die Forschenden verglichen sie mit der Lärmexposition durch Verkehrsmittel wie Strassenverkehr, Eisenbahnen und Flugzeuge.

Artikel teilen


Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.

Folgen sie uns auf