Weiterer Schritt zu neuen Arzttarifen in der Schweiz

Donnerstag, 09. November 2023
Der Verwaltungsrat des Krankenkassenverbandes Santésuisse und die Mitglieder des Spitalverbandes H+ haben die Einführung ambulanter Pauschalen gutgeheissen. Mit diesem Entscheid würden sie den Willen von Parlament und Bundesrat umsetzen, teilten die Verbände mit.

Damit sei ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einem neuen Arzttarif für das schweizerische Gesundheitswesen erreicht, hiess es von H+ und Santésuisse. Der Spitalverband wolle sich dafür einsetzen, dass einer Einreichung des Tarifsystems beim Bundesrat bis Ende des Jahrs nichts mehr im Weg stehe.

Ab Anfang 2024 soll das neue, nationale Tarifbüro Organisation ambulante Arzttarife (OAAT AG) für die Pflege von Pauschalen und Einzelleistungstarifen zuständig sein, wie Santésuisse weiter mitteilte. Die bisherigen Tariforganisationen solutions tarifaires suisse AG und ats-tms AG werden gemäss aktueller Planung per Ende 2023 aufgelöst.

Weniger Administrativaufwand

Mit ambulanten Pauschalen sollen standardisierte Eingriffe, Untersuchungen und Behandlungen einfach erfasst und abgegolten werden. So muss bei der Anwendung von ambulanten Pauschalen nicht mehr jede einzelne Leistung erfasst werden. Alle Leistungen wie Behandlungen, Material und Medikamente sind in einer Pauschale abgebildet und werden entsprechend vergütet.

Das reduziert laut den beiden Verbänden den administrativen Aufwand für alle Beteiligten und eliminiert Fehlanreize. Erarbeitet wurden die neuen Pauschaltarife auf der Basis von Daten von knapp einer Million Fälle aus rund 30 Spitälern. Die Pauschaltarife werden laut Santésuisse und H+ mit dem Einzelleistungstarif Tardoc kombiniert. Tardoc ist ein neues Tarifsystem für ambulante Leistungen, die jedoch nicht pauschalisiert werden können. (sda)

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