Buch des Monats: Der Loop Approach

Der Loop Approach geht davon aus, dass sich Unternehmen im Kreis drehen, um besser voranzukommen. Dieser Widerspruch, der eigentlich keiner ist, setzt «mithilfe des auf Wiederholungen aufbauenden Systems selbst das grösste Unternehmen in Bewegung». Treibende Kraft dieser erwünschten Transformation sind Spannungen. Dieser «Treibstoff der Organisation» schafft es, die für die Veränderung notwendigen Impulse zu setzen.

Acht Spannungstypen bringen die Loops ins Rollen

Der Umgang mit unseren inneren Spannungen kann erlernt werden. Die drei Autoren sezieren den Loop Approach erst und setzen ihn dann wirksam zusammen. So raten Sebastian Klein (Autor und Unternehmer), Ben Hughes (Berater und Speaker) und Frederik Fleischmann (Betriebswirt und Organisationsentwickler), zu den eigenen Spannungen zu stehen und diese als sinnvoll zu erachten. Dies, da wir alle in unserer Arbeit primär nach Sinn suchen. Last but not least, sei es wichtig, in Lösungen zu denken. Dabei unterscheiden die Schreiber folgende acht Spannungsarten: Ideen, Wünsche, Bedürfnisse, Optimierungspotenziale, Geistesblitze, Anregungen, Probleme und Konflikte.

Drei Schritte pro Loop reichen

Ein Loop-Prozess besteht aus den folgenden drei Schritten: Klarheit, Ergebnisse und Evolution. Dabei repräsentiert ein Loop einen Kreis, den jede effektive Organisation immer wieder durchläuft. Ziel dieser Loops ist die Entwicklung eines agilen Mindsets bis hin zu einer gelungenen Transformation des Unternehmens von starren Strukturen hin zum richtigen, flexibilisierten Framework.

Sie sehen, das Buch strotzt – ausgehend von seinem Titel – nur so vor Anglizismen. Dieses «Denglisch» ist in den Augen der Autoren unumgänglich, haben sie doch den Anspruch, in einem internationalen Umfeld bestehen zu können.

Die drei Herren begnügen sich in ihrem Ratgeber aber nicht nur mit schönen Theorien, sondern liefern auch Praxisbeispiele und schrittweise Anleitungen, die mit praktischen Schemata und Tabellen angereichert sind. Nebst der Deutschen Bahn, Audi, Sievers und der Telekom haben sich Klein, Hughes und Fleischmann auch über das Beispiel von Roche gebeugt, wobei sie auch deren Basler Standort analysiert haben.

Sieben Tugenden als Basis von effektiven Organisationen

Ein Unternehmen wird sich über den Loop Approach immer mehr dem «Zielbild einer effektiven Organisation annähern». Dabei bilden die folgenden Tugenden eine sinnstiftende Basis: 1. klare Ausrichtung, 2. gut genutzte Potentiale, 3. verteilte Verantwortlichkeiten, 4. individuelle Effektivität, 5. Effektivität als Team, 6. Anpassungsfähigkeit und schliesslich 7. Feedback und Konfliktkompetenz. Diese sieben Idealwerte sollen von allen an den drei Loops-Schritten beteiligten Akteuren verinnerlicht werden. Dadurch befähigen sie diese erst für die gewünschte Transformation. Das sogenannte Transformations-Curriculum ist teambasiert, d.h. soll Team für Team wirksam werden, beginnend bei den einzelnen Menschen in der Organisation und schliesslich der Organisation selbst. Das Ganze ist in eine «grössere Transformationsarchitektur» eingebettet, die den Wandel mittels weiterer Transforma­tionsstränge erfolgreich begleitet. (ay)