Bundesamt für Statistik deckt Motivationsprobleme von Studierenden auf

Donnerstag, 25. November 2021
Meist wegen fehlender Motivation und der Studieninhalte bekunden 57% der Studierenden Schwierigkeiten mit der Ausbildung. Fast 10% erwägen sogar, das Studium aufzugeben. Die Probleme variieren je nach Alter und sozialer Herkunft.

Am häufigsten beziehen sich die Schwierigkeiten auf den Inhalt des Studiums (33%) und auf mangelnde Motivation (24%), wie das Bundesamt für Statistik (BFS) im Hauptbericht der Erhebung 2020 zur sozialen und wirtschaftlichen Lage der Studierenden schrieb. Die Resultate bilden laut BFS die Situation vor der Covid-19-Pandemie ab. Als weitere Stolpersteine werden Schwierigkeiten im Zusammenhang mit finanziellen oder persönlichen Aspekten genannt (je 17%). Studierende mit Eltern ohne nachobligatorische Ausbildung stossen während ihres Studiums insgesamt auf mehr Hürden, dabei handle es sich um 7% aller Studierenden.

Unter den Studierenden der universitären Hochschulen (UH) berichten laut BFS jene der Exakten- und Naturwissenschaften (42%) sowie der Medizin und Pharmazie (39%) am häufigsten über Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem Inhalt ihres Studiums. Bei den Studierenden der Geistes- und Sozialwissenschaften (30%) sowie der interdisziplinären und anderen Studienfächer (26%) seien diese Anteile am tiefsten. Studierende, die ihre Gesundheit als mittelmässig, schlecht oder sehr schlecht bezeichnen, denken am häufigsten darüber nach, das Studium aufzugeben, davon betroffen seien 17% aller Studierenden. Studierende mit Eltern ohne nachobligatorische Ausbildung, solche mit finanziellen Problemen, einem Beschäftigungsgrad von mehr als 80% sowie Studierende über 35 Jahre ziehen im Vergleich zum Durchschnitt (9%) häufiger in Erwägung, ihr Studium aufzugeben.

Im Schnitt 25.9 Jahre alt

Laut dem BFS-Bericht betrug das Durchschnittsalter der Studierenden 25.9 Jahre. 53% waren Studentinnen. Lediglich 5.4% hatten 2020 Kinder. 47% der Studierenden stammen aus Familien, in denen mindestens ein Elternteil einen Hochschulabschluss aufweist. 33% der Studierenden haben einen Migrationshintergrund.

Für das Studium werden durchschnittlich 35.4 Stunden pro Semesterwoche aufgewendet, für die Erwerbstätigkeit 9.7 Stunden, wie es weiter hiess. 73% der Studierenden sind dem BFS-Bericht zufolge erwerbstätig, davon weisen 68% einen Beschäftigungsrad unter 40% auf. Bei den finanziellen Ressourcen steht die Familie mit 52% an erster Stelle, gefolgt von Erwerbstätigkeit (39%) und Stipendien/Darlehen (4%). (sda)

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