Familienpolitik der Zukunft: sechs Expertenbeiträge

Dienstag, 12. Dezember 2023
Die Eidgenössische Kommission für Familienfragen EKFF setzt sich für die Berücksichtigung sämtlicher Familienkonfigurationen mit ihren spezifischen Bedürfnissen in Gesellschaft, Politik und Recht ein. Dazu hat sie eine Sammelpublikation mit sechs Beiträgen von namhaften Expertinnen und Experten zu den zukünftigen Herausforderungen für die Schweiz veröffentlicht.

Die Familienpolitik ist seit den 1990er-Jahren ein zunehmend bedeutungsvolles, vielfältiges und komplexes Politikfeld, das mobilisiert und polarisiert. Im Fokus steht laut Mitteilung der EKFF die höhere Erwerbstätigkeit beider Eltern im Zusammenhang mit einer stärkeren Gleichstellung der Geschlechter.

Neue Gedankenansätze

Die sechs Diskussionsbeiträge liefern aus unterschiedlichen und auch innovativen Blickwinkeln neue Gedankenansätze zur Debatte, wie die schweizerische Familienpolitik in Zukunft gestaltet sein muss, um dem gesellschaftlichen Wandel und damit allen Familienkonfigurationen gerecht zu werden.

  • Meret Lütolf und Pierre Lüssi schlagen in ihrem Beitrag ein neues egalitäres Familienreferenzmodell als Ablösung des Einernährermodells vor.
  • Gabriela Muri Koller zeigt auf, dass Wohnverhältnisse und Pendeldistanzen zu Mehrfachbelastungen führen, insbesondere bei jungen Familien, multilokal lebenden Patchworkfamilien und bei atypischen Arbeitsverhältnissen wie Schichtarbeit oder Arbeit auf Abruf. 
  • Ingela Naumann deckt auf, dass die oft zitierte Wahlfreiheit der Eltern bei der Aufteilung der Familien- und Erwerbsarbeit meist gar keine ist, sondern dass Eltern Kompromisse eingehen oder dass ein Elternteil sogar seine grundlegenden Bedürfnisse und Interessen zugunsten der Familie opfert.
  • Anna Hotz und Jasmin Gisiger setzen den Fokus auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Zusammenhang mit dem steigenden Arbeits- und Fachkräftebedarf und dem Potenzial der nicht oder in tiefen Pensen erwerbstätigen Eltern.
  • Lalitha Chamakalayil, Heidi Hirschfeld und Oxana Ivanova-Chessex beleuchten die Familienpolitik aus der Perspektive der familialen Minderheiten und setzen den Fokus auf komplexe Lebensrealitäten.
  • Ilaria Pretelli und Laura Bernardi zeigen auf, dass aufgrund der Vervielfachung von Elternkonfigurationen, als Folge neuer Reproduktionstechniken und Leihmutterschaft, Anpassungen im Abstammungs- und Familienrecht nötig sind.

Die sechs Beiträge können hier heruntergeladen werden.

Artikel teilen


Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.

Folgen sie uns auf