Gleichstellung – ein Sisyphus-Job?
Zwei Panels der 8. St. Galler «Diversity & Inclusion Week» warfen ein Schlagschlicht auf den Stand der Geschlechtergleichheit im Arbeitsleben. Die Bestandsaufnahmen waren ernüchternd.
Demnach hat sich der Wert der EU-Länder beim Gleichstellungsindex des europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen (EIGE) um 0.8 auf 71 Punkte im Vergleich zum Vorjahr erhöht, wie das EIGE in Vilnius mitteilte. Der Index ergibt sich den Angaben nach aus Daten aller 27 EU-Mitgliedstaaten aus den Bereichen Arbeit, Geld, Wissen, Zeit, Macht und Gesundheit. Er wird durch die Kombination von insgesamt 31 Kennzahlen aus den 6 Bereichen berechnet.
Mit 72 Punkten liegt Deutschland einen Punkt über dem EU-Schnitt und damit auf dem 10. Platz. Den schlechtesten Wert erreichte Rumänien, Schweden schneidet mit 82 Punkten am besten ab.
Das EIGE-Institut warnt davor, sich «angesichts der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten» mit dem Ergebnis zufriedenzustellen. Jeder «mühsam errungene Erfolg» sei fragil. Eine gleichberechtigte EU bleibe nach wie vor «in weiter Ferne und ungewiss, solange die Mitgliedstaaten geschlechtsspezifischen Fragen im Rahmen der sich wandelnden politischen und wirtschaftlichen Agenden keine Priorität einräumen».
Nach wie vor würden Frauen etwa den Grossteil der unbezahlten Betreuungsaufgaben übernehmen. Im Bereich Arbeit stagnieren die Fortschritte den Angaben nach, besonders bei Paaren mit Kindern sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede am grössten. Der Haupttreiber für positive Veränderungen sei der Bereich Macht, «was die Verbesserung der Gleichstellung der Geschlechter in Entscheidungsprozessen widerspiegelt». (sda)
Zwei Panels der 8. St. Galler «Diversity & Inclusion Week» warfen ein Schlagschlicht auf den Stand der Geschlechtergleichheit im Arbeitsleben. Die Bestandsaufnahmen waren ernüchternd.
In der Gesamtwirtschaft (privater und öffentlicher Sektor) verringert sich der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern weiter. Er ist von 18% im Jahr 2020 auf 16.2% im Jahr 2022 zurückgegangen. Der unerklärte Anteil der Lohnunterschiede variiert je nach Wirtschaftszweig stark.
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