Gewerkschaft Unia fordert Erhöhung der Frauenlöhne

Montag, 17. Juni 2024
Schweizweit haben Frauen am Feministischen Streiktag für höhere Löhne demonstriert. Doch nicht nur bei der Entlöhnung hapere es - Frauen seien weiterhin Mehrfachdiskriminierung ausgesetzt.

Die Gewerkschaft Unia forderte finanzielle und gesellschaftliche Aufwertung der Arbeit von Frauen sowie existenzsichernde Renten. Der Lohn solle pro Monat mindestens 5000 Franken betragen. Den Frauen werde signalisiert, ihre Arbeit sei weniger wert. Es sei ungeheuerlich, dass fast jede zweite Frau mit Lehrabschluss einen Tieflohn von weniger als 5000 Franken verdiene, und es sei unglaublich, dass die Frauen in der Schweiz immer noch 1500 Franken pro Monat weniger verdienen als die Männer. Nicht zuletzt sei es eine Frechheit, dass eine Migros, ohne mit der Wimper zu zucken, schwangeren Frauen die Stelle kündigen könne.

Kritik an BVG-Reform

Statt endlich die Löhne zu erhöhen und regionale Mindestlöhne zu unterstützen, kritisierte die Unia, griffen die Bürgerlichen die Pensionskassenrenten mit der BVG-Reform an. Es brauche jedoch Rentenverbesserungen statt Kürzungen. In Luzern versammelten sich mehrere Hundert Frauen zum Feministischen Streik. Hauptthema des Anlasses waren die Löhne und Renten der Frauen. Am Streik wurde vor allem die Reform der Pensionskassen, über die die Schweiz am 22. September abstimmt, kritisiert. Bei dieser würden insbesondere die Frauen zur Kasse gebeten. Es handle sich deswegen um einen «Bschiss».

Schrei gegen Gewalt an Frauen

Erst recht ein Skandal sei es, dass immer noch jede dritte Frau am Arbeitsplatz sexuelle Belästigung erlebe. Und beschämend sei es darüber hinaus für die reiche Schweiz, dass ein Viertel der Frauen im Alter von Armut betroffen sei. Das alles seien Symptome einer Gesellschaft, die Frauen und ihre Arbeit abwerte und ihre Leistung geringschätze.

In der Stadt Zürich kamen zum Feministischen Streiktag am frühen Freitagabend mehrere Tausend Personen zusammen: Sie starteten nach 17.30 Uhr für die grosse Demo mit einem lauten Schrei gegen Gewalt an Frauen. Es sei «im Fall keine radikale Forderung», hiess es auf Plakaten. Sie wollten bloss Gleichberechtigung, nicht die Macht, stand auf anderen.

Solidarisch - feministisch - antirassistisch

In Bern nahmen zum Abschluss des Feministischen Streiktages am Abend mehrere Tausend Menschen - laut den Organisierenden 35000 - an einer bunten Kundgebung teil. Der Umzug lief unter dem Motto «Solidarisch, feministisch, antirassistisch».

Mehrere Tausend Personen demonstrierten auch in Basel. Unter dem Motto «Unser Körper, unsere Strasse, unsere Welt» startete die Kundgebung beim Theaterplatz. Mit Transparenten und Musikboxen sowie unzähligen rosa- oder lilafarbenen Flaggen und Ballons zog die Demo über die Wettsteinbrücke ins Kleinbasel.

In Genf gingen nach Schätzungen der Polizei zwischen 6000 und 8000 Menschen auf die Strasse, in Lausanne gar rund 18000. (sda)

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