Fokus Leistung & Lohn
Unternehmenskultur und Lohnsystem müssen zusammenpassen. Konkrete Beispiele und Erfahrungen zeigen, wie das gelingt.
Die Arbeitgeber würden über den Fachkräftemangel klagen, gleichzeitig aber ihre Profite und die Chefgehälter erhöhen, hielt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) fest. Dass die Löhne zum dritten Mal in Folge sanken, gab es den Angaben zufolge seit dem Zweiten Weltkrieg noch nie. Die Löhne seien fast 3% tiefer als 2020, obwohl die Konjunktur brummt und die Arbeitslosigkeit tief ist. Von der guten Wirtschaftslage hätten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nichts gesehen. Vielmehr profitierten die Unternehmen aufgrund von Lieferengpässen und guter Absatzsituation von gestiegenen Preisen und Margen.
Die Quartalsberichte tönen gemäss dem Gewerkschaftsbund geradezu euphorisch. Rechtzeitig zur Lohnrunde kämen dann wieder düstere Prognosen. Die Erwerbstätigen liessen sich dieses Mal aber nicht abspeisen. Jetzt müsse es aufwärts gehen - notfalls mit Kampfmassnahmen. Wegen des Lohnrückstands müssten die Löhne so stark steigen wie die Teuerung und die Arbeitsproduktivität. Nur so bleibe die Verteilung zwischen Kapital und Arbeit gleich. Sonst bereicherten sich die Arbeitgeber auf Kosten der Erwerbstätigen.
Die finanzielle Lage der Bevölkerung hat sich gemäss dem SGB spürbar verschlechtert. Die Preise für Produkte des täglichen Bedarfs seien höher, steigende Mieten und Krankenkassenprämien hätten viel Kaufkraft gekostet. Und 2024 würden die Mieten und Krankenkassenprämien erneut steigen. Ohne Lohnerhöhung werde ein Paar mit zwei Kindern im kommenden Jahr 3000 Franken weniger zur Verfügung habe.
Laut dem Schweizerischen Arbeitgeberverband (SAV) wäre eine solche Lohnerhöhung jedoch weder für Unternehmen tragbar noch gerechtfertigt. Der SAV kritisiert, dass damit Arbeitgebende in Form von höheren Löhnen auch etwa für steigende Krankenkassenprämien oder höhere Mieten in aufkommen müssten. Im Schnitt der letzten 10 Jahre habe es in der Schweiz ausserdem eine deutliche Reallohnsteigerung gegeben. Zudem zeichne sich für die Jahre 2023 und 2024 eine Entspannung ab.
Unternehmenskultur und Lohnsystem müssen zusammenpassen. Konkrete Beispiele und Erfahrungen zeigen, wie das gelingt.
Die Corona-Krise hat laut dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) zu mehr Arbeitslosigkeit und zu prekären Jobs geführt. Der SGB fordert einen Mindeststundenlohn von 22 Franken und geregelte Arbeitsbedingungen.
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