Fokus Leistung & Lohn
Unternehmenskultur und Lohnsystem müssen zusammenpassen. Konkrete Beispiele und Erfahrungen zeigen, wie das gelingt.
Trotz anhaltend guter Konjunktur wollten die Arbeitgeber lediglich die Teuerung ausgleichen, kritisierte der SGB in seiner Medienkonferenz zur Lohnrunde 2024 in Bern. Die hohen Margen würden nur in Erhöhungen der Toplöhne, Boni und Dividenden fliessen. Bundesrat und Parlament verweigerten jede Entlastung. Es brauche eine Wende mit realen Lohnerhöhungen und konkrete Massnahmen gegen die Explosion der Krankenkassenprämien und gegen den Mietpreishammer. Der SGB bereite deshalb die Mobilisierung gegen die vierte Minus-Lohnrunde in Folge vor. Startschuss sei die Kaufkraft-Demonstration am 16. September in Bern.
Die Löhne hätten sich in den vergangenen Jahren in die falsche Richtung entwickelt, hielt der Dachverband für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fest. Das Management hebe seinen Lohn an, und die Beschäftigten hätten weniger in der Lohntüte. SGB-Präsident und Nationalrat Pierre-Yves Maillard (SP) erklärte vor den Medien, alle zusätzlichen Kosten gingen zu Lasten der Haushalte, während nicht einmal die Teuerung ausgeglichen werde. Vier Jahre in Folge seien die Reallöhne nun gesunken. Das Geld sei da, werde aber ungerechter verteilt als je zuvor, so Maillard.
Die Lohnschere öffne sich immer weiter, sagte Lampart. Rund 10 Jahre nach der Abzocker-Initiative sei das Problem nicht gelöst, Aktionäre würden profitieren und die Zahl der Lohnmillionäre habe auf über 4000 zugenommen, früher seien es eine handvoll gewesen. Leidtragende seien Menschen mit tiefen und mittleren Löhnen und Familien. Eine vierköpfige Familie müsse nächstes Jahr mit eine Reallohnverlust von rund 3000 Franken rechnen, dies sei ein Novum in der Schweiz.
Die Sorge wegen der steigenden Lebenskosten nehme zu und ziehe sich durch alle Branchen, Betriebe und Einkommensstufen, bilanzierte SGB-Generalsekretärin Natascha Wey. Die Arbeitgeber müssten das ernst nehmen und sich bewegen.
Der SGB fordert generelle Lohnerhöhungen im Rahmen von 5%. Beschäftigte mit abgeschlossener Berufslehre sollten mindestens 5000 Franken im Monat verdienen. In den Gesamt- und anderen Arbeitsverträgen müsse der Teuerungsausgleich wieder selbstverständlich sein. Geld hätten die Unternehmen genug, damit alle Arbeitnehmenden mit ihrem Einkommen über die Runden kommen können - ohne sich Sorgen machen zu müssen. (sda)
Unternehmenskultur und Lohnsystem müssen zusammenpassen. Konkrete Beispiele und Erfahrungen zeigen, wie das gelingt.
Der Schweizer Bankpersonalverband hat für 2023 1% mehr Reallohn für alle Bankangestellten gefordert. Zudem verlangt er einen Teuerungsausgleich von 3.5%.
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