HR muss Zukunftsthemen proaktiv angehen

Mittwoch, 07. Juni 2023
Fachkräftemangel, Quiet Quitting, Wertewandel: HR sei seit Jahren in einer Permakrise, schreibt Personio anlässlich der Veröffentlichung ihrer Studie. Personalthemen hätten in Unternehmen entsprechend deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen. Auch stiegen die Anforderungen der Geschäftsführung und der Mitarbeitenden an HR-Teams. Dennoch werde HR nach wie vor kaum in die Unternehmensstrategie eingebunden.

66% der Führungskräfte sind gemäss der Studie der Ansicht, dass die Bedeutung von HR in Zukunft weiter zunimmt. 34% wünschen sich HR als strategischen Partner. Da HR-Abteilungen allerdings häufig nur sporadisch in die Unternehmensstrategie eingebunden würden und oft mit repetitiven und reaktiven Aufgaben betraut seien, falle es schwer, strategische Ziele tatsächlich zu adressieren. So geben 69% der HR-Teams an, dass administrative Aufgaben sie von der Arbeit an strategischen Themen abhalten. Es müsse also ein Umdenken stattfinden: Unternehmen sind gut beraten, neue Strukturen zu schaffen und die bisherige Form der Zusammenarbeit auf den Prüfstand zu stellen.

HR braucht einen Sitz am Management-Tisch

Im ersten Schritt gelte es hierfür die Rahmenbedingungen zu schaffen. Geschäftsleitung und HR müssten ein vertieftes Verständnis für die Themen und Prioritäten der jeweils anderen Position gewinnen. Vor allem aber sollte die Geschäftsleitung HR aktiv in strategische Entscheidungen einbeziehen und mehr Ressourcen für eine zukunftsgerichtete Personalarbeit zur Verfügung stellen. Allerdings geben rund 47% der befragten C-Level-Führungskräfte zu, gar nicht genau zu wissen, wie sie ihr HR-Team effektiv und strategisch einsetzen könnten.

Zu einer strategischeren Personalarbeit gehörten auch digitale Technologien, die datenbasierte Entscheidungen ermöglichten: Laut 71% der befragten C-Level-Führungskräfte sind Kennzahlen und Metriken wichtig, die zeigen, wie die HR-Abteilung auf die Geschäftsziele einzahlt. Digitale Lösungen helfen, diese bereitzustellen. Ein HR-Team, das datengestützte Vorschläge zur Steigerung von Einsatz und Produktivität der Belegschaft einbringe, spreche viel eher die Sprache der Geschäftsleitung und sorge dafür, einen gemeinsamen Standpunkt zu entwickeln, der im gesamten Unternehmen geteilt wird. HR-Teams profitierten von der Digitalisierung sogar doppelt: Durch die Automatisierung wiederkehrender, administrativer Aufgaben werden sie unterstützt und können sich stärker strategischeren Themen widmen – beispielsweise, um eine moderne und nachhaltige Unternehmenskultur zu etablieren oder sich um die Bedürfnisse und die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden zu kümmern.

Bei künstlicher Intelligenz am Ball bleiben

Eine wesentliche Rolle in diesem Kontext spiele zudem die künstliche Intelligenz (KI): Sie kann und soll zwar keine persönlichen Mitarbeitergespräche ersetzen, wird aber zukünftig auch die Personalarbeit signifikant verändern. Davon sind zwei Drittel (66%) der Befragten aus dem C-Level überzeugt. Da das Thema gerade jetzt erst an Fahrt gewinnt, sind unternehmensweite Weiterbildungen eminent wichtig. Knapp 75% der befragten Unternehmensentscheider geben an, dass HR-Abteilungen sich beim Thema KI weiter einarbeiten müssen, um am Puls der Zeit zu bleiben. Das betrifft jedoch keinesfalls nur KI: 58% der befragten C-Level-Entscheider haben derzeit nicht das Gefühl, dass ihr HR-Team über die erforderlichen technischen und analytischen Fähigkeiten verfügt, um mit der digitalen Transformation Schritt zu halten. 

Die komplette Studie des HR-Softwareanbieters Personio, bei der 1000 HR-Manager und 500 C-Level-Führungskräfte aus Unternehmen mit bis zu 2000 Mitarbeitenden aus der DACH-Region befragt wurden, können Sie hier herunterladen.

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