Der fixe Lohnbestandteil der Kabinenpersonals wird demnach um mindestens 7% und der variable Teil um 4.5% erhöht. Die Erhöhung soll in drei Etappen erfolgen. Wenn die Inflation 2022 und 2023 über den Prognosen der Schweizerischen Nationalbank von 3 beziehungsweise 1% liege, gebe es eine automatische Erhöhung. Ausserdem erhalte das Kabinenpersonal eine Prämie von 4000 Franken, die Kabinenchefs erhalten 4500 Franken.
Höhere Pensionskassenbeiträge
Eine erhebliche Erhöhung sehe die Vereinbarung ausserdem bei den Entschädigungen vor, die bezahlt werden, wenn sich der Dienstschluss des Personals mit dem Ruhetag überschneidet. Daneben würden die BVG-Beiträge erhöht. Hinzu komme ein Tag mehr Ferien ab einem Dienstalter von 14 Jahren.
Der VPOD zeigte sich erfreut über die Vereinbarung, die den Lohn der Angestellten stärke. Ausserdem begrüsste sie die Mobilmachung des Personals in Genf und Basel-Mülhausen. Easyjet hätte das Risiko eines Streiks während der Sommerferien nicht eingehen können. Easyjet bestätigte in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass die Fluggesellschaft für ihr Kabinenpersonal in der Schweiz eine Einigung für einen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft VPOD hat. Die Vereinbarung sehe unter anderem eine substantielle Lohnerhöhung vor und stelle für beide Seiten eine «hervorragende Lösung» dar.
Swissport will Forderungen der Angestellten nicht erfüllen
Das Bodenabfertigungs-Unternehmen Swissport ist auf die Forderungen des Personals bis jetzt weitgehend nicht eingegangen: Es hat einen Forderungskatalog der Angestellten mit «nicht finanzierbar» beantwortet. Die Gesamtforderungen würden die Konditionen des Gesamtarbeitsvertrages aus dem Jahr 2019 deutlich übersteigen, teilte das Unternehmen mit.
Dennoch sei Swissport bereit, «gewissen Bestandteilen der Forderungen» nachzukommen. Dazu gehöre etwa ein Teuerungsausgleich. Ob dieser zustande komme, hänge aber immer vom Gesamtpaket ab, das Swissport mit den Verbänden aushandle. Dieses Gesamtpaket will Swissport nun so rasch wie möglich mit den Gewerkschaften diskutieren, und zwar noch vor dem ursprünglich vereinbarten Termin Mitte August.
Bei der Gewerkschaft VPOD Luftverkehr kommt die Haltung des Swissport-Managements nicht gut an. Das sei mehr als finanzierbar, es handle sich ja nur um die alten Bedingungen von vor der Pandemie. Ihre Forderungen seinen Minimalforderungen, daher bestünde kein Verhandlungsspielraum. Ein Teuerungsausgleich könne zudem sowieso an die Airlines weitergegeben werden. Die Antwort von Swissport sei aber auch sehr vage, deshalb werde der VPOD so rasch wie möglich einen Termin mit dem Unternehmen vereinbaren, damit mehr Klarheit über die Verhandlungspositionen herrsche. Erst danach würden weitere Schritte besprochen. (sda)