Fast ein Drittel der Meldungen stammte von trans Personen, darunter die meisten nicht binär, schrieb die LGBTIQ-Helpline zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Trans- und Interphobie. Diese Entwicklung sei auch auf die zunehmenden Feindseligkeiten von Politik und Medien besonders gegen nicht binäre Personen zurückzuführen. Die LGBTQ-Verbände forderten deshalb Politik und Zivilgesellschaft zum Handeln auf. Sie zeigten sich besorgt.
Seit einigen Jahren sei bekannt, dass LGBTQ-feindliche Verbrechen in der Schweiz alltäglich seien, hiess es weiter. Die sichtbare Situation habe sich aber nochmals deutlich verschärft: Besonders Angriffe auf trans Personen würden immer häufiger gemeldet.
Angriffe auf Existenzberechtigung
Da bei trans Personen die Dunkelziffer hoch sei, lasse sich zwar nicht auf eine Zunahme der Hassverbrechen gegen sie schliessen. In der letzten Zeit seien aber die Existenzberechtigung und die elementarsten Rechte von trans und nicht binären Personen zunehmend öffentlich in Frage gestellt worden. Dass dabei auch Bundesrat und Medien mitmachen würden, sei inakzeptabel. Mit dem Hinweis auf den Bundesrat ist eine Bemerkung von alt Bundesrat Ueli Maurer bei seiner Rücktrittsankündigung gemeint. Er wolle für seine Nachfolge kein «Es». Maurer bezeichnete das als bewusste Provokation und die Kritik daran als Zeichen der «Dekadenz der Gesellschaft».
Solche Haltungen seien fatal für die Sicherheit und psychische Gesundheit von trans Personen, hielt die Helpline fest. Gerade im öffentlichen Raum seien sie besonders vielen Feindseligkeiten ausgesetzt. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer. (sda)