Netzwerke gezielt aufbauen und nutzen

Montag, 29. Juli 2024 - Gérald Brandt
Will HR einen echten strategischen Mehrwert leisten, muss es die menschlichen Interaktionen stärken.

Menschliche Interaktionen stehen im Mittelpunkt der Tätigkeit von HR-Fachleuten. Dabei geht es darum, die wirklichen Probleme von Menschen, ihre Beiträge, aber auch ihre Grenzen innerhalb von Organisationen zu verstehen. Funktionierende Interaktionen innerhalb von Gruppen tragen massgeblich zur Produktion von Ressourcen bei, die eine effektive Funktionsweise von Organisationen unterstützen.

Interaktionen haben seit dem Aufkommen sogenannter sozialer Netzwerke zugenommen. Auch in Organisationen können sie einen positiven Beitrag leisten und Raum für eine Form des sozialen Wettbewerbs eröffnen. Der Aufbau und die Pflege von Netzwerken sind für HR-Fachleute besonders wichtig – und zwar nicht nur, indem sie in einem professionellen sozialen Netzwerk ein entsprechendes Profil pflegen. So sind viele HR-Fachleute, die erfolgreich in der Schweiz oder im Ausland tätig sind, nicht einfach nur in diesen Netzwerken präsent, sondern knüpfen auch daneben starke berufliche Verbindungen und tragen damit zur Entwicklung von Organisationen bei.

Angesichts der komplexen Situationen, mit denen HR konfrontiert ist, geht es darum, entsprechende Netzwerke in Bezug auf berufliche Aktivitäten zu entwickeln, um
damit ein wirklich tragfähiges Netzwerk zu schaffen. Zur Veranschaulichung können Netzwerke in vier Ebenen ­unterteilt werden, wobei man sich immer der Nützlich-
keit der jeweiligen Form des Netzwerkes bewusst sein sollte:

Informatives Netzwerk: Im primären Sinn des Worts geht es bei einem Netzwerk um die Kommunikation und den Austausch von Informationen. Daher ist es für die Ausübung der beruflichen Rolle unerlässlich, Teil eines sozialen Netzwerks zu sein oder einer Gemeinschaft von Personalfachleuten beizutreten.

Koordiniertes Netzwerk: Indem Aktivitäten koordiniert auf den gegenseitigen Nutzen ausgerichtet und entsprechend mit anderen Akteuren abgestimmt werden (z.B. im Austausch von HR mit Akteuren der ­Sozialversicherungen), können komplementäre Ziele erreicht werden.

Kooperatives Netzwerk: Kooperative Netzwerke zielen darauf ab, koordinierte Ziele zu erreichen. Sie sind oft innerhalb von Organisationen zu beobachten, in denen jede Einheit (Finanzen, Produktion, Marketing usw.) ihre eigenen Aktivitäten verfolgt, ohne jedoch die Besonderheiten und Bedürfnisse der anderen Einheiten zu berücksichtigen.

Kollaboratives Netzwerk: Diese Netzwerkebene trägt vollständig zur Erreichung gemeinsamer Ziele bei, indem sie ähnliche Identitäten teilt und so erst wirkliche Zusammenarbeit ermöglicht, die mit einem kreativen und konstruktiven Ansatz zum gemeinsamen Erfolg führt.

Wenn wir also einen produktiven Geist der Zusammen­arbeit heraufbeschwören wollen, ist es zielführend, bewusst die Aktivitäten zu unterscheiden, die in Netzwerken zu Informationszwecken, zur Koordination, zur Kooperation und zur tatsächlichen Zusammenarbeit in Form der Kollaboration verfolgt werden. Will HR einen echten strategischen Mehrwert leisten, muss es auf allen Ebenen dichte professionelle Netzwerke aufbauen und die menschlichen Interaktionen stärken.

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