Quereinsteiger bei Arbeitgebern beliebt

Dienstag, 15. Oktober 2024
Quereinsteiger werden von Arbeitgebern aufgrund ihrer frischen und innovativen Perspektiven geschätzt, obwohl längere Einarbeitungszeiten und ein möglicher mangelnder Job-Fit oft Herausforderungen darstellen. Der aktuelle XING Arbeitsmarktreport 2024 zeigt, dass 58% der Recruiter Quereinsteiger bei Neueinstellungen gleichwertig mit Bewerbern eines klassischen Werdegangs behandeln, während 6% sie sogar bevorzugen.

Für Unternehmen steht fest: Quereinsteigern stehen die Türen grundsätzlich offen. Für mehr als die Hälfte der befragten HR-Verantwortlichen haben Quereinsteiger die gleichen Chancen wie Bewerber mit fachlich linearem Werdegang (58%), wie der XING Arbeitsmarktreport 2024 zeigt. Von 6% der Recruiter werden Menschen, die quereinsteigen, sogar bevorzugt behandelt, wobei 30% der Befragten angaben, Quereinsteiger im Bewerbungsprozess nachrangig zu behandeln.

Frische Ideen

83% der befragten Recruiter stimmen eher bis voll und ganz zu, dass Quereinsteiger die Vielfalt und Diversität im Unternehmen fördern. Sie sind der Meinung, dass sie frische Perspektiven und Ideen ins Unternehmen tragen (86%). Ihre unterschiedlichen Erfahrungen tragen zudem zur Innovation bei (84%). 81% stimmen der Aussage eher bis voll und ganz zu, dass Quereinsteiger den Fachkräftemangel lösen könnten. 

Längere Einarbeitungszeit

Einerseits werden Quereinsteiger von Recruitern als spannende Zielgruppe gesehen, gleichzeitig gibt es Sorge um den Job-Fit im Arbeitsalltag. Denn: Der Erfolg des Quereinstiegs hängt damit zusammen, ob die neue Branche Eintrittshürden wie Qualifikationen oder gewisse Abschlüsse voraussetzt. 82% der Recruiter glauben, dass Quereinsteiger längere Einarbeitungszeiten benötigen, um sich in ihrer neuen Rolle zurechtzufinden. 69% befürchten, dass sie möglicherweise nicht gut zur Unternehmenskultur oder Team-Dynamik passen. 73% sind zudem der Meinung, dass es Quereinsteigern an branchenspezifischen Erfahrungen mangelt, die nicht schnell erlernt werden können. Die geringste Zustimmung erhielt die Aussage, dass Unternehmen schlechte Erfahrungen mit Quereinsteigern gemacht hätten, da diesen die notwendigen Fachkenntnisse fehlten (60%).

Gründe für einen Quereinstieg: Lohn, Sicherheit und Sinnhaftigkeit

Und wie stehen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zum Thema Quereinstieg? Die Befragung unter 500 Angestellten in der deutschsprachigen Schweiz zeigt: 33% haben bisher nicht darüber nachgedacht, ihren Job für eine andere Branche aufzugeben. 42% haben schon mit dem Gedanken gespielt – diesen aber doch nicht umgesetzt. Lediglich 26% haben tatsächlich den Schritt gewagt und sich als Quereinsteiger in einer neuen Branche orientiert.

Von denen, die gewechselt haben, gaben 40% an, dass finanzielle Vorteile der entscheidende Faktor waren. Für 29% war es die bessere Jobsicherheit, die in eine neue Branche lockte, und 27% wechselten aufgrund einer in ihren Augen sinnvolleren Tätigkeit. Weitere 27% stiegen quer ein, weil sie weitere oder bisher ungenutzte Fähigkeiten und Kenntnisse erlangt bzw. die notwendigen Qualifikationen erworben haben. 

Jene Arbeitnehmenden, die in der Befragung angaben, nicht gewechselt zu haben, taten das aus folgenden Gründen: 35% sagen, es lag an einer schlechteren Bezahlung. 34% gaben an, es gab weniger Jobsicherheit. Aufgrund mangelnder Fachkenntnisse, fehlender notwendiger Qualifikationen oder längerer Einarbeitungszeiten sind 26% der Befragten nicht quereingestiegen. 

Über die Studie

Für den XING Arbeitsmarktreport 2024 befragte Appinio im Juli 2024 insgesamt 3.500 Angestellte im Alter von 18 bis 65 Jahre national repräsentativ für das Alter und Geschlecht der jeweiligen Bevölkerung sowie 600 volljährige Personaler und Recruiter in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz im Rahmen einer Online-Umfrage. In der Schweiz wurden 1000 Angestellte und 150 Personaler und Recruiter befragt.

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