Reallöhne dürften 2025 um 0.7% steigen

Donnerstag, 07. November 2024
Höhere Löhne und eine gleichzeitig sinkende Inflation dürften die Kaufkraft der Schweizer Bevölkerung im kommenden Jahr ansteigen lassen. Angesichts höherer Krankenkassenprämien könnten viele Haushalte am Ende des Monats dennoch weniger im Portemonnaie haben.

Zu diesem Schluss kommt die Lohnumfrage der UBS. Demnach planen die insgesamt 345 von der Grossbank befragten Schweizer Unternehmen im Jahr 2025 Lohnerhöhungen von durchschnittlich 1.4%. «Damit verlangsamt sich das Lohnwachstum zwar leicht, aufgrund des zu erwartenden Inflationsrückgangs dürften die realen Löhne aber zum zweiten Mal zulegen», sagte UBS-Schweiz-Chefökonom Daniel Kalt an einer Medienkonferenz. Für 2025 rechnet die UBS mit einer Inflation von 0.7%. Im Durchschnitt dürften die Löhne also real um 0.7% steigen.

Grösster Zuwachs in Informatikbranche

Mit den höchsten Lohnerhöhungen von rund 2% dürfen laut der UBS Arbeitnehmende aus der Informatik- und Telekombranche sowie dem Bereich Energie, Versorgung und Entsorgung rechnen. Die chemisch-pharmazeutische Industrie folgt mit 1.7%. Den geringsten Lohnzuwachs verzeichnet die Medienbranche, die sich mit einem Plus von 1% den letzten Platz mit der Baustoffbranche und dem Detailhandel teilt. Aber auch hier bedeutet die erwartete Inflation von 0.7% einen Anstieg der Reallöhne und damit der Kaufkraft.

Weniger im Portemonnaie

Nicht berücksichtigt sind allerdings die seit Jahren stark steigenden Krankenkassenprämien. Viele Schweizer Haushalte dürften deshalb einen Kaufkraftrückgang spüren. Dennoch gehen die Ökonomen der UBS davon aus, dass die prognostizierten Reallohnerhöhungen den Konsum im kommenden Jahr stützen werden. Die steigenden Löhne sollten zudem kaum Inflationsdruck auslösen: «Aufgrund der sinkenden Strompreise und des erwarteten Rückgangs des Referenzzinses dürfte die Inflation 2025 weiter zurückgehen», sagte Chefökonom Kalt.

Gute Aussichten

Impulse für die Schweizer Wirtschaft erhoffen sich die UBS-Experten darüber hinaus von den globalen Leitzinssenkungen. Und falls der Franken stark aufwerte, könnte die Inflation sogar tiefer als erwünscht ausfallen, so der Chefökonom Kalt. Sollte dies der Fall sein erwarte er aber ein Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Konkret wird bei der UBS aktuell mit zwei weiteren Zinssenkungen der SNB im Dezember 2024 und im März 2025 um jeweils 25 Basispunkte gerechnet. Anschliessend sei von einem unveränderten Leitzins von 0.5% auszugehen.

Beim Bruttoinlandprodukt (BIP) bleiben die Ökonomen der UBS bei einem um Sportevents bereinigten BIP-Wachstum von 1% für das laufende Jahr und von 1.5% für 2025.

Medienmitteilung der UBS

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