Schweizer Personaldienstleister mit gemischter Jahresbilanz 2023

Mittwoch, 31. Januar 2024
Während der Arbeitskräftemangel das Temporärgeschäft schrumpfen liess, legte der Feststellenmarkt zu. Doch der Blick in die Zukunft ist ungewiss.

Das Temporärgeschäft der Personaldienstleister verzeichnete 2023 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 5,8 Prozent, wie dem Ende Januar vom Verband der Personaldienstleister der Schweiz publizierten «Swiss Staffingindex» zu entnehmen ist. Dagegen wuchs der Markt für Feststellen das dritte Jahr in Folge und legte 2023 um 8,7 Prozent zu. Durch die derzeit schwierige Arbeitsmarktlage setzen Unternehmen offenbar verstärkt auf Personaldienstleister, um Feststellen zu besetzen. Aufgrund der sich abzeichnenden Konjunkturabkühlung übernehme die Temporärbranche 2024 im Bereich der Arbeitsmarktintegration wieder eine wichtigere Rolle. Aktuell können sie Menschen, die ihre Stelle verloren haben, rasch umplatzieren.

Verstärkte Suche im Bau- und Gesundheitsgewerbe

Die Zahl der Stelleninserate wuchs im Bau- und Gesundheitsgewerbe besonders stark. Besonders gesucht waren Schreiner (+164%), Plattenleger (+131%), Gipser (+129%) und Maurer (+109%). Der heisse Sommer habe auch die Nachfrage nach Kältesystem-Monteuren ansteigen lassen - hier gab es 141 Prozent mehr Stelleninserate im Vergleich zum Vorjahr. Der starke Anstieg der Stelleninserate deute allerdings nicht ein starkes Geschäftswachstum in diesen Berufen hin, sondern zeige vielmehr, wo der Fachkräftemangel am meisten schmerze. Im Gesundheitswesen stieg die Zahl der Inserate für Pflegefachleute massiv (+94%). Stark gesunken seien indes nach dem Covid-Höhepunkt des Fachkräftemangels die Inserate für Kinderbetreuende. Sie fielen auf 936 von 3213 im Vorjahr - ein Minus von 71 Prozent.

Konjunkturabkühlung sorgt 2024 für Ungewissheit

Wie sich die Situation bei den Personaldienstleistern im kommenden Jahr entwickeln wird, ist unter anderem aufgrund der sich abzeichnenden Konjunkturabkühlung noch ungewiss. Dennoch gehen die Experten davon aus, dass sich 2024 die Vollbeschäftigung in der Schweiz trotz leicht steigender Arbeitslosenzahlen halten dürfte. Gemäss einer Umfrage unter den CEO der Personaldienstleister zeige sich ein eher pessimistischeres Bild. Nur 34 Prozent erwarteten in den nächsten sechs Monaten einen Anstieg der Geschäftstätigkeit.

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