So viele Arbeitsplätze wie nie zuvor

Donnerstag, 24. Februar 2022
Im 4. Quartal 2021 ist die Gesamtbeschäftigung (Anzahl Stellen) in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1.9% gestiegen und hat damit einen neuen Rekordwert von 5.2 Millionen erreicht. In der Industrie und im Dienstleistungssektor wurden 32900 offene Stellen mehr gezählt als im entsprechenden Vorjahresquartal (+50.2%) und der Indikator der Beschäftigungsaussichten zeigt nach oben (+5%). Die Herausforderung, qualifiziertes Personal zu finden steigt damit weiter.

Nachdem die Corona-Pandemie und die Massnahmen zu deren Bekämpfung die Wirtschaft während fast zwei Jahren gebremst haben, resultierte nun mit über 5.2 Millionen Stellen im 4. Quartal 2021 bereits zum zweiten Mal in Folge ein neuer Rekord, teilt das Bundesamt für Statistik (BFS) mit. Der Zuwachs von 1.9% innert Jahresfrist entspricht einem Plus von 97400 Stellen. So stieg die Beschäftigung sowohl im sekundären Sektor (Industrie und Baugewerbe) als auch im tertiären Sektor (Dienstleistungen) an, und zwar um 0.9% (+9500 Stellen) respektive 2.2% (+87900 Stellen). Im tertiären Sektor beträgt der Anteil an Teilzeitstellen 47.2%, während im sekundären Sektor nur 16.6% aller Beschäftigten zu weniger als 90% angestellt sind.

Bei den saisonbereinigten Werten stieg die totale Beschäftigung im Vergleich zum Vorquartal um 0.5%. Im sekundären und im tertiären Sektor ist eine Zunahme der saisonbereinigten Beschäftigung von 0.3% respektive 0.7% zu beobachten. In Vollzeitäquivalenten belief sich das Beschäftigungsvolumen insgesamt auf 4.1 Millionen Stellen (+1.6% gegenüber dem Vorjahresquartal). Die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten stieg im sekundären (+8600 Einheiten, +0.9%) und im tertiären Sektor (+57300 Einheiten, +1.9%).

Gastgewerbe im Plus

Im sekundären Sektor wuchs die Beschäftigung sowohl im Abschnitt «Verarbeitendes Gewerbe» (+5000; +0.7%) als auch im Abschnitt «Baugewerbe» (+3400; +1%). Der tertiäre Sektor entwickelte sich mehrheitlich positiv; das Gastgewerbe konnte nach sieben Quartalen mit teils starkem Rückgang zum ersten Mal wieder ein Wachstum vermelden (+8700; +3.8%). Das stärkste Wachstum ist erneut im Abschnitt «Unternehmensbezogene Dienstleistungen» zu beobachten (+40800; +5.1%).

Positive Gesamtbeschäftigungslage in allen Regionen

Im 4. Quartal 2021 zeigte die Entwicklung der Beschäftigung in allen sieben Grossregionen nach oben: Im Jahresvergleich nahm die Beschäftigung zwischen 0.6% (Nordwestschweiz) und 3% (Zentralschweiz) zu. Auch im sekundären Sektor verzeichneten alle Grossregionen Zunahmen der Beschäftigung. Der tertiäre Sektor wies ebenfalls in allen Grossregionen ein Beschäftigungswachstum aus. Besonders stark fiel dieses in der Genferseeregion (+2.6%), in Zürich (+2.9%) und in der Zentralschweiz aus (+3.1%).

Rekord bei der Anzahl offener Stellen

Die Anzahl offener Stellen stieg im sekundären Sektor um 59.4% und im tertiären Sektor um 47.5%. In beiden Sektoren zusammen wurden insgesamt 98600 offene Stellen gezählt. Dies sind 32900 mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal (+50.2%) und eine neue Höchstmarke. Die Quote der offenen Stellen entsprach im Total 1.8%, im sekundären Sektor 2.1% und im tertiären Sektor einem Anteil von 1.8%.

Positive Beschäftigungsaussichten

Im 4. Quartal 2021 repräsentieren die Unternehmen, die den Personalbestand im nächsten Quartal beibehalten wollen, 69.8% der Gesamtbeschäftigung (72.4% im Vorjahresquartal). Diejenigen Unternehmen, die eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl planen, vertreten 13.8% der Beschäftigten (8.5% im Vorjahresquartal), und jene, die einen Beschäftigungsabbau beabsichtigen, 3.5% (7.1% im Vorjahresquartal). Der Indikator der Beschäftigungsaussichten, der aus diesen Angaben berechnet wird, ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen (1.06; +5%) und übertrifft in allen Branchen und Grossregionen den Wert von 1.0.

Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal 

Die Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung von gelernten Arbeitskräften haben im Vergleich zum Vorjahresquartal wieder stark zugenommen (36.3%; +8.2 Prozentpunkte).

Mitteilung des Bundesamts für Statistik (BFS)

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