Mehr Zeit für die Familie
Neu soll es neben dem Mutterschafts- auch einen Vaterschafts- und einen Betreuungsurlaub geben. Ein neues Gesetz benennt die Anpassungen in den jeweiligen Gesetzen.
Teilzeiterwerbstätigkeit ist in der Schweiz bei Frauen sehr verbreitet. Im Jahr 2020 arbeiteten 79% der erwerbstätigen Frauen im Alter von 15 bis 64 Jahren mit Kindern unter 15 Jahren Teilzeit. Ein Grossteil ist zu einem Arbeitspensum von 20% bis 69% beschäftigt. Der Anteil teilzeiterwerbstätige Männer liegt bei 13% (siehe Grafik).
Vollzeiterwerbstätig – was gemäss Schweizer Definition einem Beschäftigungsgrad von 90-100% entspricht – ist eine von fünf erwerbstätigen, 15- bis 64-jährigen Frauen mit Kindern im Vorschul- oder im schulpflichtigen Alter. Demgegenüber geht die Hälfte jener ohne Kinder unter 15 Jahren einer Vollzeiterwerbstätigkeit nach und knapp ein Drittel hat einen Beschäftigungsgrad von unter 70%.
Als Hauptgrund für ihre Teilzeiterwerbstätigkeit nennen Frauen in der Schweiz und in mehreren anderen Ländern – z. B. in Deutschland, Österreich, Tschechien, Luxemburg, Belgien und Irland – am häufigsten die Betreuung von Erwachsenen mit Behinderungen oder von Kindern und sonstige familiäre oder persönliche Gründe. Hingegen geben in den süd- und osteuropäischen Ländern Portugal, Spanien, Italien, Rumänien und Zypern beide Geschlechter am häufigsten «keine Vollzeitanstellung gefunden» als Hauptgrund an.
Bei den Männern ist hingegen kein Muster zu erkennen. Je nach Land ist der meistgenannte Hauptgrund entweder «keine Vollzeitanstellung gefunden» oder die nicht weiter spezifizierte Kategorie «sonstige». In der Schweiz ist der Anteil der unfreiwilligen Teilzeitarbeit einer der niedrigsten in Europa: unabhängig vom Geschlecht sind 8 % der Teilzeiterwerbstätigen gegen ihren Willen in dieser Situation.
Neu soll es neben dem Mutterschafts- auch einen Vaterschafts- und einen Betreuungsurlaub geben. Ein neues Gesetz benennt die Anpassungen in den jeweiligen Gesetzen.
Das BVG zeigt weiterhin eine starke Orientierung auf das Einzel- bzw. Hauptverdienstmodell in stabilen Familien und berücksichtigt den gesellschaftlichen Wandel nur bedingt: Teilzeitarbeit, Arbeitskarrieren mit Unterbrechungen und atypische Arbeitsverhältnisse blieben ohne entsprechende Lösungen.
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