Nationalrat für höhere Einzahlungen in Säule 3a
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollen nach dem Willen des Nationalrats künftig bis zu 15000 Franken in die Säule 3a einzahlen können - und dafür einen Steuerabzug geltend machen dürfen.
Über die Hälfte der unter 30-Jährigen besitzen keine 3. Säule. Zu diesem Ergebnis kommt die Vorsorgestudie der AXA Schweiz (siehe Kasten), die dieses Jahr zum dritten Mal in Folge durchgeführt wurde. Die Vermutung, dass die mangelnde Vorsorgefreudigkeit der Jungen nur deren finanziellen Möglichkeiten geschuldet sei, widerlegt die Studie. Vielmehr finden es 66% der Jungen verfrüht, privat vorzusorgen. Shelley Niederhauser, Vorsorge- und Finanzberaterin der AXA, sagt: «Es ist wichtig, sich bereits nach Abschluss der Berufslehre oder des Studiums damit zu befassen, was man nachhaltig in die Vorsorge investieren kann». Die Jungen würden oft nicht bedenken, dass eine Säule 3a auch als Kapitalgeber für Wohneigentum oder die Selbständigkeit dienen kann.
57% der unter 30-Jährigen setzen gemäss der Studie auf eine Wertschriftenlösung, wohingegen es bei den Älteren nur 38% sind. Diese sparen deutlich häufiger in einer klassischen Säule 3a (62%). Auch Junge, die noch keine Wertschriftenlösung besitzen, haben zumindest schon einmal damit auseinandergesetzt (40%).
Im Thema Wertschriftensparen zeigt sich für die unter 30-Jährigen allgemein, dass ihnen die nachhaltige Investition ihres Vorsorgevermögens wichtig ist (58%). Sie möchten Investitionen vermeiden, die der Umwelt und dem Klima schaden (83%). Nachhaltiges Investieren gehört zudem für viele unter 30-Jährigen zu einer modernen Anlagestrategie (83%). Tut nachhaltiges Investieren allerdings dem Portemonnaie zu sehr weh, verlieren auch die Jungen das Interesse: Über die Hälfte dieser Altersgruppe, die eigentlich nachhaltig investieren wollen, würden davon abweichen, wenn die Rendite nicht stimmt.
Ein weiterer Aspekt der diesjährigen Vorsorgestudie ist die Präferenz für digitale Abschlüsse von Vorsorgelösungen, die bei den unter 30-Jährigen besonders viel Anklang finden: Über die Hälfte kann sich einen Online-Abschluss vorstellen. Bei Personen über 50 Jahren liegt der Anteil nur bei einem Drittel. Unter 30-Jährige ziehen den Online-Abschluss eines Vorsorgeprodukts bei einem etablierten Anbieter unter Versicherern und Banken viel eher in Erwägung (48%) als bei einem neuen, rein digitalen Anbieter (20%).
Die AXA Schweiz hat ihre Vorsorgestudie im Frühjahr 2022 bereits zum dritten Mal in Folge durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 1014 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz im Alter zwischen 18 und 65 Jahren zwischen dem 11. und 18. März 2022.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollen nach dem Willen des Nationalrats künftig bis zu 15000 Franken in die Säule 3a einzahlen können - und dafür einen Steuerabzug geltend machen dürfen.
Gemäss Bundesamt für Statistik haben 2019 rund 60% der Schweizer Erwerbstätigen regelmässig (53%) oder unregelmässig (6%) Beiträge an die gebundene private Vorsorge geleistet. Ende 2020 beliefen sich diese Vorsorgegelder auf 135.2 Mrd. Franken, was gut einem Achtel des Vermögens in der beruflichen Vorsorge (zweite Säule) entspreche.
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