Über die Hälfte der unter 30-Jährigen ohne 3. Säule

Dienstag, 19. Juli 2022
Die private Vorsorge wird von Jungen immer noch stiefmütterlich behandelt. Die Mehrheit von ihnen besitzt keine 3. Säule. Begründet wird dies primär damit, dass es noch zu früh für die Altersvorsorge sei.

Über die Hälfte der unter 30-Jährigen besitzen keine 3. Säule. Zu diesem Ergebnis kommt die Vorsorgestudie der AXA Schweiz (siehe Kasten), die dieses Jahr zum dritten Mal in Folge durchgeführt wurde. Die Vermutung, dass die mangelnde Vorsorgefreudigkeit der Jungen nur deren finanziellen Möglichkeiten geschuldet sei, widerlegt die Studie. Vielmehr finden es 66% der Jungen verfrüht, privat vorzusorgen. Shelley Niederhauser, Vorsorge- und Finanzberaterin der AXA, sagt: «Es ist wichtig, sich bereits nach Abschluss der Berufslehre oder des Studiums damit zu befassen, was man nachhaltig in die Vorsorge investieren kann». Die Jungen würden oft nicht bedenken, dass eine Säule 3a auch als Kapitalgeber für Wohneigentum oder die Selbständigkeit dienen kann.

Wertschriftensparen bei Jungen beliebt

57% der unter 30-Jährigen setzen gemäss der Studie auf eine Wertschriftenlösung, wohingegen es bei den Älteren nur 38% sind. Diese sparen deutlich häufiger in einer klassischen Säule 3a (62%). Auch Junge, die noch keine Wertschriftenlösung besitzen, haben zumindest schon einmal damit auseinandergesetzt (40%).

Im Thema Wertschriftensparen zeigt sich für die unter 30-Jährigen allgemein, dass ihnen die nachhaltige Investition ihres Vorsorgevermögens wichtig ist (58%). Sie möchten Investitionen vermeiden, die der Umwelt und dem Klima schaden (83%). Nachhaltiges Investieren gehört zudem für viele unter 30-Jährigen zu einer modernen Anlagestrategie (83%). Tut nachhaltiges Investieren allerdings dem Portemonnaie zu sehr weh, verlieren auch die Jungen das Interesse: Über die Hälfte dieser Altersgruppe, die eigentlich nachhaltig investieren wollen, würden davon abweichen, wenn die Rendite nicht stimmt.

Etablierte Anbieter gegenüber rein digitalen Lösungen bevorzugt

Ein weiterer Aspekt der diesjährigen Vorsorgestudie ist die Präferenz für digitale Abschlüsse von Vorsorgelösungen, die bei den unter 30-Jährigen besonders viel Anklang finden: Über die Hälfte kann sich einen Online-Abschluss vorstellen. Bei Personen über 50 Jahren liegt der Anteil nur bei einem Drittel. Unter 30-Jährige ziehen den Online-Abschluss eines Vorsorgeprodukts bei einem etablierten Anbieter unter Versicherern und Banken viel eher in Erwägung (48%) als bei einem neuen, rein digitalen Anbieter (20%).

Über die AXA Vorsorgestudie

Die AXA Schweiz hat ihre Vorsorgestudie im Frühjahr 2022 bereits zum dritten Mal in Folge durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 1014 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz im Alter zwischen 18 und 65 Jahren zwischen dem 11. und 18. März 2022.

Zusammenfassung der Studienergebnisse als PDF

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