Altersvorsorge und Inflation – Schweizer überfordert

Montag, 19. September 2022
Die in den vergangenen Monaten stark gestiegene Inflation macht auch vor der Altersvorsorge nicht Halt. Das Thema überfordert jedoch viele Schweizerinnen und Schweizer, wie eine Studie der Raiffeisen Bank aufzeigt.

Die Inflation ist für die angesparten Vorsorgegelder ein zunehmendes Risiko. Die auf den Vorsorgekonten bezahlten Zinsen seien so gering, dass die hohe Inflation an der Substanz der Guthaben nage, schreibt Raiffeisen im «Vorsorgebarometer 2022».

Laut der Studie fühlen sich rund 40% der Befragten mit dem Thema Inflation und Altersvorsorge überfordert. Sie ergreifen entweder keine Massnahmen oder wissen nicht, was man gegen die Inflation am besten tut. Ein beträchtlicher Teil der Befragten (36%) lässt die Vorsorgegelder auf dem Konto liegen.

Doch da geht derzeit Kaufkraft verloren, da die bezahlten Zinsen mit der Inflation nicht Schritt halten. 16% der Teilnehmenden gab hingegen an, dass sie sich mit Blick auf den Ruhestand mit Wertschriftenkäufen gegen die Teuerung absichern. Weitere 14% tun dies mit dem Erwerb von Wohneigentum und 5% mit dem Kauf von Gold.

Wertschriftensparen in der 3. Säule

In der Altersvorsorge sehen die Gesetze einzig bei der AHV eine regelmässige Anpassungen an die Teuerung vor. In der beruflichen Vorsorge ist kein Teuerungsausgleich vorgeschrieben und die Praxis habe gezeigt, dass die Pensionskassen diesbezüglich in der Vergangenheit sehr zurückhaltend agierten, so die Einschätzung der Raiffeisen-Experten.

In der privaten Vorsorge kann das Vorsorgekapital in Fondslösungen investiert werden, was mit Verlustrisiken verbunden ist. Laut Umfrage investieren 40% der Personen, welche die steuerbegünstigte Säule 3a nutzen, ihr Geld in Wertschriften. Das sei neuer Rekord. Derweil grenze die auf den Einzahlungen gewährte Steuerersparnis den Kaufkraftverlust ein, heisst es. (awp sda)

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