Arbeitslosenversicherung 2023 mit Überschuss

Dienstag, 09. Januar 2024
Die gute Lage am Arbeitsmarkt schlägt sich auch in der Jahresrechnung der Arbeitslosenversicherung nieder. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) rechnet für 2023 erneut mit einem Gewinn. Die Arbeitslosenquote ist gegenüber 2022 um 0.2 Prozentpunkte auf 2% gesunken.

Der Einnahmenüberschuss dürfte sich gemäss aktuellen Schätzungen auf 2.8 Mrd. Franken belaufen, teilte das Seco mit. Das sind rund 0.4 Milliarden mehr als im Vorjahr. 2021 hatte die Arbeitslosenversicherung während der Corona-Pandemie noch einen kleinen Verlust ausgewiesen. Die Haupteinnahmen bestehen mit 7.9 Mrd. Franken aus den Beiträgen der Versicherten und Arbeitgeber. Der grösste Ausgabenposten waren die Arbeitslosenentschädigungen mit 4.3 Milliarden.

Weniger Kurzarbeit

Im Laufe des Jahrs 2023 haben nach Angaben des Seco immer weniger Firmen Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung (KAE) erhoben. Wurden im Januar noch 3289 Arbeitnehmenden in 228 Betrieben KAE ausbezahlt, sank die Beanspruchung in der ersten Jahreshälfte sukzessive. Im Oktober wurden laut Seco bisher für 2635 Arbeitnehmende (97 Betriebe) KAE abgerechnet. Gemessen an den Voranmeldungen dürfte in der zweiten Jahreshälfte aber wieder etwas mehr KAE beansprucht werden als im Sommer. An Kurzarbeitsentschädigungen wurden für das Jahr 2023 bisher rund 50 Mio. Franken ausbezahlt. Das sei ein markanter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr mit Ausgaben von 384 Millionen.

Diese Werte dürften aber noch leicht ansteigen, betonte das Seco. Denn Unternehmen hätten eine Frist von drei Monaten, um ihre Abrechnungen einzureichen.

Tiefste Arbeitslosigkeit seit 2001

Die positive Arbeitsmarktentwicklung des Vorjahrs setzte sich zu Beginn des Jahrs noch fort, bevor ab März 2023 eine allmähliche Normalisierung eintrat. Die saisonkorrigierte Arbeitslosenquote erhöhte sich im Jahresverlauf moderat von 1.9% (Januar 2023) auf 2.2% (Dezember 2023). Die Arbeitslosenquote im Jahr 2023 betrug insgesamt 2%, was dem tiefsten Wert seit 2001 entspricht.

Trotz einer leicht nachlassenden Arbeitskräftenachfrage, vermelden nach wie vor viele Unternehmen Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Fachkräften. Während die konjunkturell bedingte Knappheit etwas abnehmen dürfte, bleiben strukturelle Ursachen der Fachkräfteknappheit relevant. So verlassen aktuell mehr Personen in der Schweiz den Arbeitsmarkt durch Pensionierung, als junge Arbeitskräfte neu auf den Arbeitsmarkt gelangen.

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