Idee einer Einheitskrankenkasse gewinnt laut Umfrage an Zustimmung

Mittwoch, 06. September 2023
Fast 80% der Befragten in der Deutsch- und Westschweiz haben sich in einer repräsentativen Umfrage von Watson für eine Einheitskrankenkasse ausgesprochen. Mehr als drei Viertel wollen zudem am Krankenkassen-Obligatorium festhalten.

2014 erteilte die Stimmbevölkerung einer Einheitskrankenkasse an der Urne eine deutliche Abfuhr. Damals sprachen sich 62% dagegen aus. Laut der Watson-Umfrage sind derzeit 79% der Bevölkerung für die Einführung einer Einheitskrankenkasse, bei der alle gleich grundversichert wären.

Breite Zustimmung zu Reformbedarf

Auf die Frage, ob das aktuelle Krankenkassensystem reformiert werden müsse, antworteten 88% der Befragten mit Ja oder eher Ja. 77% wollen am Obligatorium uneingeschränkt oder eher festhalten. Für nur 22% kommt eine Abschaffung infrage. Das Obligatorium erhält dabei Unterstützung aus allen politischen Lagern. Sogar der SVP nahestehende Umfrage-Teilnehmende und FDP-Wählende wollen daran mehrheitlich festhalten.

Einkommensabhängige Prämien?

Eine deutliche Mehrheit der Befragten findet, die Krankenkassen-Prämien sollten vom Einkommen abhängig sein. 63% beantworteten die entsprechende Frage mit Ja oder eher Ja.

Populär ist auch eine Kostendeckelung der Prämien, wie sie die SP-Prämien-Entlastungs-Initiative fordert. Auch Anhängerinnen und Anhänger der FDP sind zu 50% eher dafür. Bei den SVP-Wählerinnen und -Wählern unterstützen sogar 59% die Deckelung eher. Bei den restlichen Parteien ist die Unterstützung noch grösser.

 

Die Umfrage wurde von Demoscope zwischen dem 29. August und dem 1. September durchgeführt. 9178 Personen nahmen daran teil, wie das Internetportal Watson mitteilte. Unter der Annahme einer Zufallsstichprobe betrage der maximale Fehlerbereich für Prozentangaben 1%.

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