Krankenversicherung für Mitarbeitende
Krankenversicherungen sind in der Schweiz grundsätzlich Privatsache. Doch Firmen können mit besseren Versicherungsleistungen im In- und Ausland ihre Arbeitgeberattraktivität markant erhöhen.
Eine Erkrankung kann einem die Stimmung gehörig vermiesen. Ganz besonders, wenn man nicht zuhause im gewohnten Umfeld, sondern im Ausland unterwegs ist. Unabhängig davon, ob der Auslandsaufenthalt einem kurzen Urlaub dient, ein Sabbatical darstellt oder im Auftrag des Arbeitgebenden erfolgt: Gut, wenn wenigstens die Behandlungskosten gedeckt sind. Die Krankenversicherung ist in erster Linie Privatsache. Doch Unternehmen können ihren Mitarbeitenden eine zusätzliche Absicherung bieten und kommen kaum darum herum, wenn sie Angestellte entsenden. Worauf zu achten ist, haben wir Petr Müller, Leiter Partner & Corporate Sales, bei der Sanitas Krankenversicherung, gefragt.
Es ist grundsätzlich ratsam, darauf zu achten, dass man bei jedem Auslandsaufenthalt, egal wie lange er dauert, ausreichend versichert ist. Für die umliegenden Länder der Schweiz gelten bilaterale Verträge, mithilfe derer ein Basisschutz durch die Grundversicherung gewährleistet ist. In der EU und den Efta-Ländern erhält man bei Unfall oder Mutterschaft die gleichen Leistungen wie die dortigen Einwohner von der lokalen obligatorischen Krankenkasse. Wichtig ist es zudem, auch im Ausland die Krankenversicherungskarte dabei zu haben.
Möchte man hingegen auch im Ausland von privaten oder halbprivaten Versicherungsleistungen der inländischen Zusatzversicherungen profitieren, ist es wichtig, sich vorab bei seiner Krankenversicherung über die Deckung und Leistungen zu informieren.
Petr Müller ist Leiter Partner & Corporate Sales bei Sanitas Krankenversicherung.
Ausserhalb der EU- und Efta-Länder bezahlt die Grundversicherung maximal den doppelten Betrag dessen, was eine Behandlung in der Schweiz kosten würde. Vor allem in den USA, in Kanada oder Australien sind die Kosten meist deutlich höher und können ohne den passenden Versicherungsschutz existenzgefährdende Kosten nach sich ziehen. Besonders Kosten für Behandlungen, die einen längeren Spitalaufenthalt vor Ort zur Folge haben, können in diesen Ländern schnell explodieren. Es ist in Ländern ausserhalb Europas daher besonders ratsam, auch für kurze Aufenthalte internationale Krankenversicherungen abzuschliessen.
Wechselt man seinen Wohnsitz für eine bestimmte Zeit ins Ausland, ist es wichtig, sich über die örtlichen Bestimmungen zu informieren. Sind Sie in der Schweiz versicherungspflichtig und haben Sie Ihren zivilrechtlichen Wohnsitz in der Schweiz, können Sie Ihre Zusatzversicherungsdeckung während maximal zwölf Monaten nach Ihrer Ausreise weiterführen. Bei Auslandsaufenthalten von mehr als zwölf Monaten erlischt die Zusatzversicherungsdeckung. Gleiches gilt, wenn Sie keine Versicherungspflicht oder keinen zivilrechtlichen Wohnsitz in der Schweiz haben.
Plant man eine spätere Rückkehr in die Schweiz, ist es zudem wichtig, sich vor der Ausreise mit dem aktuellen Schweizer Krankenversicherer abzustimmen, ob allenfalls eine Sistierung der Zusatzversicherungen für die Zeit des Auslandsaufenthalts möglich ist. So muss man nach der Rückkehr nicht wieder eine Gesundheitsprüfung durchlaufen.
Prinzipiell gilt, dass immer ein unvorhersehbares Ereignis eintreten kann, egal ob es sich um eine kurze Auslandsreise handelt oder um einige Jahre als Expat. Ein guter Versicherungsschutz sichert einen vor unvorhersehbaren Mehrkosten ab, die existenzgefährdend sein können.
Eine internationale Deckung beinhaltet im Normalfall geplante sowie Notfallbehandlungen, ambulant und stationär. Das soll sie auch, da sie meist eine Volldeckung darstellen soll, um den Mitarbeitenden und seine Familie im Ausland ausreichend zu schützen. Abhängig von der Häufigkeit und der Länge der Auslandsaufenthalte sollte man darauf achten, dass man möglichst den gleichen Versicherungsschutz hat wie Zuhause.
Sofern vorhanden, übernimmt die Unfallversicherung des Arbeitgebers, wenn die oder der Verunfallte mindestens acht Stunden pro Woche angestellt ist. Auch hier kann es sich, abhängig vom Versicherungsschutz des Arbeitgebers, lohnen, eine Zusatzversicherung für Unfälle abzuschliessen, um auch in diesen Fällen von den Vorteilen einer privaten oder halbprivaten Deckung zu profitieren. Schliesst man eine internationale Krankenversicherung ab, sollte sie immer Unfalldeckungen beinhalten, um landesunabhängig optimal geschützt zu sein.
Es gibt die Angebote der inländischen Krankenversicherer für Aufenthalte im Ausland und es gibt dedizierte Anbieter für internationale Krankenversicherungen. Halbprivate und private Spitalzusatzversicherungen von Schweizer Krankenversicherungen enthalten manchmal eine erweiterte Auslanddeckung. Oftmals ist diese Deckung zeitlich beschränkt und an besondere Bedingungen geknüpft, z.B. den Wohnsitz in der Schweiz. Bei längeren Auslandsaufenthalten lohnt sich ein Gespräch mit der aktuellen Krankenversicherung.
Die ausreichende Deckung seiner entsandten Mitarbeitenden ist Teil der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers. Die Mitarbeitenden werden sich zudem ohne ausreichende Deckung für sich und ihre Familie kaum ins Ausland versetzen lassen wollen.
Je nach Alter, Deckung und Zielland können die Angebote variieren. Grob kann man von ähnlichen Kosten wie für eine umfangreiche Deckung in der Schweiz mit privaten Zusatzversicherungen ausgehen. Internationale Krankenversicherungen bieten eine Volldeckung aus Grund- und Zusatzversicherungen und haben meist keine Franchise, dafür aber oft ein Leistungslimit.
Es gibt sowohl Einzelversicherungen als auch Kollektivlösungen. Die Kollektivlösungen können meist mit dem Versicherungsanbieter abgestimmt und auf bestimmte Mitarbeitergruppen wie Kader eingeschränkt werden.
Bei koordinierten Lösungen von Schweizer Krankenversicherern mit internationalen Anbietern ist ein Übertritt in ein äquivalentes Produkt oftmals ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich. Die Angebote variieren, deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig über die individuelle Situation zu informieren.
Der erste Schritt ist, einen Blick auf die eigene Police und die Leistungsübersicht der bestehenden Versicherungsprodukte zu werfen. Je nach Leistungsumfang der bestehenden Zusatzversicherungen sind bereits ausreichende Deckungen für den geplanten Aufenthalt im Ausland vorhanden. Bei häufigeren oder längeren Auslandsaufenthalten ist die Kontaktaufnahme mit dem aktuellen Krankenversicherer wichtig. Die Kundenberaterinnen und Kundenberater sind mit den speziellen Bedürfnissen und Bedingungen vertraut und helfen, die beste Lösung zu finden.
Die Angebote von Reisekrankenversicherungen variieren im Leistungsumfang. Hier lohnt es sich, genauer hinzusehen. Hat man bereits andere Krankenzusatzversicherungen, ist es zudem ratsam nachzusehen, welche Leistungen im Ausland mit den bestehenden Versicherungen bereits gedeckt sind, um unnötige Doppelversicherungen zu vermeiden. Für Menschen ohne Zusatzversicherungen kann eine Reiseversicherung aber das Richtige sein. Generell sollte man abwägen, ob es nicht passender ist, eine Zusatzversicherung abzuschliessen, von der man auch im Inland profitieren kann und bei der der Auslandschutz integriert ist. Ein weiterer Vorteil: Man muss nicht bei jedem Reiseantritt daran denken.
Wenn man bereits einen Rahmenvertrag für seine Mitarbeitenden abgeschlossen hat, ist es empfehlenswert, sich an seinen Krankenversicherungsanbieter zu wenden. Dank der koordinierten Lösungen mit den Anbietern der internationalen Krankenversicherungen können Prozesse vereinfacht und die besten Lösungen gefunden werden.
Krankenversicherungen sind in der Schweiz grundsätzlich Privatsache. Doch Firmen können mit besseren Versicherungsleistungen im In- und Ausland ihre Arbeitgeberattraktivität markant erhöhen.
Unternehmen können ihren Mitarbeitenden bei der Krankenversicherung zu guten Konditionen verhelfen oder direkt einen Zuschuss an die Prämien ausrichten. Annik Güntert leitet bei Helsana den Bereich Personalversicherung und gibt einen Einblick in die überobligatorischen Möglichkeiten sowie Angebote, die der Versicherer seinen Angestellten macht.
Das Gesundheitswesen, die Krankenversicherung und die Prämien beschäftigen Bevölkerung und Politik. Ein Blick auf den Stand der wichtigsten politischen Vorstösse.
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