Krankenkassenprämien 2024: Durchschnittliche Erhöhung von 7 bis 8% erwartet

Dienstag, 05. September 2023
Die Gesundheitskosten steigen auch 2023 weiter an, während die Reserven der Krankenkassen gesunken sind. Die Folge ist ein weiterer Anstieg der Krankenversicherungsprämien für 2024, der im Durchschnitt 7% oder 8% und bei einigen Versicherern sogar mehr als 12% betragen dürfte.

Im Jahr 2023 stiegen die Krankenversicherungsprämien insgesamt um 6.6%. Die Prognosen für das nächste Jahr sind noch schlechter. Nach den letzten Schätzungen des Online-Vergleichsportals bonus.ch könnte der durchschnittliche Anstieg 8% betragen. Noch schlimmer: Einige Krankenkassen mit niedrigen Reservesätzen werden die Prämien voraussichtlich über 12% erhöhen, da sie keinen Spielraum mehr haben, um den Anstieg der Gesundheitskosten abzufedern, der insbesondere durch die Covid-19-Pandemie verursacht wurde.

7.9% Erhöhung der Gesundheitskosten in der ersten Hälfte 2023

Die für 2024 erwartete neue Prämienexplosion ist darauf zurückzuführen, dass die Gesundheitskosten auch 2023 noch stark ansteigen werden. Nach einem Anstieg von 7.5% in den ersten beiden Monaten dieses Jahres stabilisierten sich die Kosten im ersten Quartal bei 3.4%. Normalerweise werde im 2. Quartal ein Rückgang verzeichnet, was in diesem Jahr nicht der Fall war. Die Folge ist, dass die Gesundheitskosten im ersten Halbjahr um 7.9% gestiegen sind. In den letzten 15 Jahren stiegen die Kosten im Durchschnitt um 2.6%.

Wie ist dieser Anstieg der Gesundheitskosten zu erklären?

Die Corona-Pandemie ist nicht der einzige Grund für den starken Anstieg der Gesundheitskosten. Der medizinische Fortschritt, die demografische Entwicklung und das System der Tiers payant sind weitere Faktoren, die die Kosten erklären. Auch die Kosten für Medikamente und die verschriebene Menge sind gestiegen, ebenso wie das Leistungsvolumen, die Anzahl der Behandlungen (Krankenhausaufenthalte, Konsultationen, Analysen, Pflege usw.) und die Verwaltungskosten.

Drastischer Rückgang der Reserven

Um einen Teil des Prämienanstiegs abzufangen, haben die Krankenkassen in den letzten zwei Jahren (auf politischen Druck hin) ihre Reserven erheblich reduziert. Der Handlungsspielraum ist nun für einen Teil der Versicherer weitgehend eingeschränkt, da sie den aktuellen Anstieg der Gesundheitskosten nicht mehr abfedern können.

Santésuisse hat ein Defizit von 1.5 Mrd. Franken für die Grundkrankenversicherung im Jahr 2022 angekündigt. Dies wirkt sich unweigerlich auf die Reserven der Kassen aus. In der Vergangenheit waren Versicherer mit einem niedrigen Reservesatz anfälliger für grosse Prämienschwankungen.

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