Fokus Arbeitslosenversicherung
Zwei von vier Leistungsarten der ALV werden an die Unternehmen ausgerichtet. Sie sollen Arbeitslosigkeit verhindern – mit Erfolg, wie sich in der Coronakrise zeigte.
Im 1. Quartal 2022 wurden in der Schweiz 5.1 Millionen Erwerbstätige gezählt, das sind 1.7% mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal. Personen mit Kurzarbeit werden zu den Erwerbstätigen gezählt, sofern sie nicht länger als drei Monate abwesend waren. Die Zahl der erwerbstätigen Männer stieg um 1,4%, jene der erwerbstätigen Frauen um 2%. Saisonbereinigt blieb die Erwerbstätigenzahl zwischen dem 4. Quartal 2021 und dem 1. Quartal 2022 unverändert.
Im 1. Quartal 2022 waren in der Schweiz gemäss Definition des ILO 228000 Personen erwerbslos. Das sind 59000 weniger als ein Jahr zuvor. Der Anteil der Erwerbslosen an der Erwerbsbevölkerung lag bei 4.6% und damit deutlich tiefer als im 1. Quartal 2021 (5.8%). Saisonbereinigt verringerte sich die Erwerbslosenquote gegenüber dem 4. Quartal 2021 um 0.3 Prozentpunkte von 4.7% auf 4.4%. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal sank die Erwerbslosenquote im 1. Quartal 2022 sowohl in der EU (von 7.8% auf 6.5%) als auch in der Eurozone (EZ19: von 8.5% auf 7.1%).
In der Schweiz verringerte sich die Jugenderwerbslosenquote (15- bis 24-Jährige) gemäss ILO zwischen dem 1. Quartal 2021 und dem 1. Quartal 2022 von 8.8% auf 7.2% und ging auch in der EU und in der Eurozone zurück (EU: von 18.6% auf 14%; EZ19: von 18.9% auf 13.9%).
Die Erwerbslosenquote gemäss ILO sank zwischen dem 1. Quartal 2021 und dem 1. Quartal 2022 sowohl bei den 25- bis 49-Jährigen (von 5.8% auf 4.5%) als auch bei den 50- bis 64-Jährigen (von 5.2% auf 4.3%). Bei den Frauen verringerte sich die Erwerbslosenquote stärker (von 6.3% auf 4.7%) als bei den Männern (von 5.4% auf 4.6%). Die Erwerbslosenquote ging auf allen Bildungsstufen zurück (Personen ohne nachobligatorische Ausbildung: von 11% auf 9.3%; Sekundarstufe II: von 5.9% auf 4.4%; Tertiärstufe: von 4% auf 3.3%). Die Erwerbslosenquote sank sowohl bei den Schweizerinnen und Schweizern (von 4.3% auf 3.4%) als auch bei den Ausländerinnen und Ausländern (von 10% auf 7.9%). Im 1. Quartal 2022 lag die Erwerbslosenquote gemäss ILO bei den EU/EFTA-Staatsangehörigen bei 6.4% und bei den Personen aus Drittländern bei 11.3%.
Zwischen dem 1. Quartal 2021 und dem 1. Quartal 2022 stieg die tatsächliche Wochenarbeitszeit pro erwerbstätige Person um 2.8% und lag damit über dem Niveau vor der Covid-19-Pandemie (+1.5% zwischen dem 1. Quartal 2019 und dem 1. Quartal 2022). Am stärksten war die Zunahme in der Branche «Gastgewerbe und Beherbergung» (+58.8%), gefolgt von den Branchen «Handel, Reparaturgewerbe» (+8.5%) sowie «Kunst, Unterhaltung, private Haushalte und sonstige» (+6.8%).
Im 1. Quartal 2022 leisteten 40.9% der Arbeitnehmenden zumindest gelegentlich Heimarbeit. Nach einem leichten Rückgang im Laufe des Jahres 2021 stieg dieser Anteil wieder leicht an (4. Quartal 2021: 38.6%). Die höchsten Heimarbeitanteile waren in den Wirtschaftszweigen «Information und Kommunikation» (85%) sowie «Finanz- und Versicherungsdienstleistungen» (83.4%) zu finden.
Mitteilung des Bundesamts für Statistik über die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE)
Zwei von vier Leistungsarten der ALV werden an die Unternehmen ausgerichtet. Sie sollen Arbeitslosigkeit verhindern – mit Erfolg, wie sich in der Coronakrise zeigte.
Zwischen 2011 und 2021 hat die Erwerbsquote der 55- bis 64-Jährigen in der Schweiz stark zugelegt (+5.9 Prozentpunkte). Auch die Teilzeiterwerbstätigkeit bei den Männern hat zugenommen, während sie bei den Frauen stabil geblieben ist. 2021 teilten sich knapp 10% der teilzeiterwerbstätigen Arbeitnehmenden ihre Stelle mit einer anderen Person (Jobsharing). Dies geht aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) hervor.
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