Pensionskassen stehen wegen Börsenturbulenzen unter Druck

Dienstag, 06. September 2022
Die Bilanz der Schweizer Pensionskassen fällt bislang im Jahr 2022 ernüchternd aus. Nach einem rekordverdächtig guten Anlagejahr 2021 erzielten die Vorsorgeeinrichtungen laut dem Pensionskassenberater Complementa im laufenden Jahr bisher eine klare Minusrendite.

Die Pensionskassen konnten das Jahr 2021 positiv abschliessen. «Das Jahr 2022 steht im starken Kontrast zum sehr erfolgreichen Vorjahr», erklärte Ueli Sutter von Complementa an einer Videokonferenz. Konkret verbuchten die Kapitalanlagen der Pensionskassen bis Ende August bisher eine Rendite von -7.7%. 2021 stand noch ein Plus von durchschnittlich 8.3% zu Buche. In Folge der schlechten Anlageperformance sei der durchschnittliche Deckungsgrad von zuvor 115.3% auf 105.1% gesunken. Im laufenden Jahr habe zudem der Anteil von Pensionskassen, die eine Unterdeckung aufweisen, nach dem Tiefstand von 2021 wieder auf rund 8.5% zugenommen.

Hohe Verzinsung für 2021

Die arbeitende Bevölkerung habe aber zumindest 2021 von guten Anlageergebnissen profitiert, führte Sutter weiter aus: «Denn im letzten Jahr durften sich die Arbeitnehmenden über eine üppige Verzinsung von 3.8% des Vorsorgekapitals freuen.» Zum Vergleich: Die durchschnittliche Verzinsung der aktiv Versicherten über die letzten 20 Jahre betrug 2.4%.

Neue Tiefststände weist die Pensionskassenstudie Risiko Check-up 2022 von Complementa hingegen beim Umwandlungssatz aus. Der durchschnittlich angewendete Satz habe mit 5.39% nochmals um 0.1 Prozentpunkte tiefer gelegen als im Vorjahr. «Und für die kommenden Jahre können weitere Senkungen des Umwandlungssatzes erwartet werden», prognostizierte Sutter. (sda)

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