Prämienerhöhung um durchschnittlich 6 - 7% im Jahr 2025 erwartet

Dienstag, 10. September 2024
Trotz einer Erhöhung der Krankenkassenprämien um 6.6% in 2023 verzeichneten die Versicherer einen Gesamtverlust von 1.2 Mrd. Franken, der durch Reserven ausgeglichen wurde. Der Trend setzt sich auch zu Beginn des Jahrs 2024 fort, da die Gesundheitskosten weiterhin stark ansteigen. So wird für 2025 ein durchschnittlicher Anstieg von rund 7% erwartet.

Nach einer durchschnittlichen Erhöhung der Krankenkassenprämien um 6.6% in 2023 und um 7.8% in 2024 muss sich die Schweizer Bevölkerung für 2025 auf eine weitere Erhöhung dieser Grössenordnung einstellen. Laut den neuesten Prognosen des Vergleichsportals bonus.ch wird die Erhöhung fast 7% betragen.

Dabei handelt es sich um einen Durchschnittswert. Mehrere Krankenkassen, deren Reserven niedrig sind und die nicht mehr in der Lage sind, die steigenden Gesundheitskosten zu kompensieren, riskieren sogar Erhöhungen von mehr als 12%. In den extremsten Fällen könnten einige Krankenkassenprämien um mehr als 50% steigen.

Anstieg der Gesundheitskosten um 5.1% im ersten Halbjahr 2024

Diese Schätzung einer weiteren starken Erhöhung der Krankenkassenprämien für 2025 erklärt sich dadurch, dass die Gesundheitskosten auch 2024 weiter steigen werden. Nach einem recht stabilen 1. Quartal (+2.7%) sorgte das 2. Quartal mit einem Anstieg von 7.5% in der gesamten Schweiz dafür, dass die Waage in den roten Bereich ausschlägt. In den ersten sechs Monaten des Jahrs wuchsen die Gesundheitskosten somit um 5.1%, was gegenüber 2023 einem Anstieg von mehr als 1 Mrd. Franken entspricht.

Bis zu 11% höhere Gesundheitskosten je nach Kanton

Im 1. Halbjahr 2024 verzeichnen mehrere Kantone einen Anstieg der Gesundheitskosten um 7% oder mehr. Dies gilt für die Kantone Jura (11%), Waadt (9%), Glarus (8%), Neuenburg (8%), Tessin (7%) und Zürich (7%). In 2025 dürfte die Erhöhung der Krankenkassenprämien in diesen Kantonen daher überdurchschnittlich hoch ausfallen, da die Prämienentwicklung eng mit der Entwicklung der Gesundheitskosten verknüpft ist.

Innerhalb von 4 Jahren sind die Reserven der Krankenkassen um 5.1 Milliarden gesunken

In den letzten Jahren hat der Bundesrat die Krankenkassen dazu angehalten, ihre Reserven abzubauen, um einen Teil des Prämienanstiegs abzufedern. Während die Reserven in 2021 insgesamt 12.4 Milliarden betrugen, wurden sie am 1. Januar 2024 auf 7.3 Mrd. Franken gesenkt. Seitdem ist der Handlungsspielraum für einen Teil der Versicherer stark eingeschränkt, da sie den aktuellen Anstieg der Gesundheitskosten nicht mehr kompensieren können. Krankenkassen mit einem niedrigen Reservesatz waren in der Vergangenheit anfälliger für grosse Prämienschwankungen.

Gemäss den neusten Daten des BAG sank beispielsweise der Reservesatz von Helsana in 2022 auf 12%, während er 2020 noch 32% betragen hatte. Auch andere Krankenkassen verfügen über geringe Reserven und sind somit nicht mehr in der Lage, den Prämienanstieg zu bremsen. Dies dürfte zu einer Anpassung des Prämienniveaus führen, die bis 2025 zu einem Anstieg von über 12% führen könnte. Umgekehrt tendieren Krankenkassen mit einem hohen Reservesatz dazu, ihre Prämien stabil zu halten oder sogar zu senken. Dies war in den letzten Jahren z. B. bei CSS, ÖKK oder Visana der Fall.

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