Suva verbessert Ergebnis und plant Prämiensenkungen

Freitag, 10. Juni 2022
Die Suva hat im Jahr 2021 etwas mehr Unfälle registriert als im Coronajahr 2020. Dank der guten Entwicklung an den Finanzmärkten konnte der Unfallversicherer das Betriebsergebnis gleichwohl steigern. Die Versicherten sollen daher von Prämiensenkungen profitieren.

Im vergangenen Jahr kletterte der Betriebsgewinn der Schweizerischen Unfallversicherung (Suva) auf 331 Mio. Franken nach bereits hohen 241 Mio. im Jahr davor, wie die Gesellschaft am Freitag mitteilte. Dafür verantwortlich waren vor allem die überdurchschnittlich hohen Anlageerträge.

Denn mit ihren Kapitalanlagen hat die Suva im sehr guten Börsenjahr 2021 viel Geld verdient. Wie bereits seit Anfang März bekannt, belief sich die Anlageperformance auf 7.5%. Der Durchschnitt der letzten zehn Jahre steht bei klar tieferen 5.2%.

Weniger Unfälle als vor der Pandemie

Die der Suva gemeldeten und von ihr anerkannten Unfälle nahmen innert Jahresfrist auf Ende 2021 um 4.2% auf 450000 zu (Berufsunfälle +8.1%, Freizeitunfälle (NBU) +4.2%). Die BU-Unfallzahlen spiegeln, dass nach den Corona-bedingten Ausfällen wieder mehr Arbeitnehmende erwerbstätig waren. Die Zunahme von Freizeitunfällen hielt sich in Grenzen, weil bis Mai 2021 viele sportliche Aktivitäten eingeschränkt waren. Nachher haben sich beispielsweise Fussballunfälle wieder auf das Vor-Corona-Niveau erhöht. Auch das schlechte Wetter hatte signifikante Auswirkungen (z.B. weniger Velo-Unfälle).

Weniger Invalidenrenten dank Prävention und Eingliederung

Dass die Massnahmen zur Arbeitsplatzsicherheit und Prävention, wie auch in der Rehabilitation und Wiedereingliederung greifen, zeigt sich in der weiterhin rückläufigen Zahl von neu gesprochenen Invalidenrenten. 2021 waren es 1092 Fälle. Zwischen Unfall und Rentenbeginn vergehen etwa vier Jahre. Somit sind Corona-bedingt tiefere Invalidenrentenzahlen erst 2024 zu erwarten.

Tiefere Prämien

Das gute Abschneiden an den Kapitalmärkten kommt den Versicherten der Suva zugute. Überschüssige Anlageerträge sollen den Plänen zufolge in Form von Prämienerstattungen und -senkungen weitergereicht werden. Insgesamt sollen so zugunsten der Versicherten 824 Mio. Franken verwendet werden, schreibt die Suva. Konkret werden in der Berufsunfallversicherung (BUV) und in der Nichtberufsunfallversicherung (NBUV) allen Versicherten 20% der Nettoprämien erstattet. Über die Verwendung weiterer Überschüsse entscheide der Suva-Rat in den nächsten Jahren je nach finanzieller Lage.

Dank der günstigen Risikoentwicklung und der Rückerstattung von Überschüssen der Vorjahre rechnet die Suva in der BUV für das Jahr 2023 mit «massgeblich» tieferen durchschnittlichen Nettoprämiensätzen. Und auch in der NBUV würden die Sätze leicht sinken, heisst es. Allerdings gebe es je nach Risikoklasse unterschiedliche Entwicklungen bei den Prämien. (awp sda)

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