SVV Sicherheitsmonitor: Schweizer erwarten sinkende Renten

Freitag, 28. August 2020
Wo fühlen sich die Menschen in der Schweiz sicher, wo sehen sie Risiken – dies untersucht der dritte SVV Sicherheitsmonitor. Die im Juni 2020 erhobenen Daten zeigen, dass drei Viertel der Schweizer Bevölkerung sinkende Renten erwarten.

Damit ist die Besorgnis über den Zustand der Altersvorsorge im Vergleich mit dem Vorjahr weiter angestiegen. Auch punkto Klimawandel geben sich die Schweizerinnen und Schweizer besorgt. 80 Prozent der Bevölkerung schätzt die Auswirkungen des Klimawandels als grosses Risiko ein.

Ein Viertel der Schweizerinnen und Schweizer möchte, dass Versicherer und Pensionskassen ihr Kapital in jedem Fall nachhaltig anlegen, selbst wenn dies eine geringere Rendite zur Folge hätte. Weitere 46 Prozent stimmen dieser Zielsetzung zumindest teilweise zu. Dagegen sehen 19 Prozent den Fokus klar auf der Rendite.  

Als Ursache für sinkende Renten sehen 68 Prozent der Befragten eine Finanzierungslücke in der AHV. Gar 77 Prozent befürchten, dass die Pensionskassen ihre Leistung nicht erbringen können. Ginge es nach der Mehrheit, sollte die Last zur Behebung des Finanzlochs auf die ganze Bevölkerung - und nicht allein auf die arbeitende Bevölkerung - verteilt werden. Michael Hermann sagt: «Allerdings sehen in der zweiten Säule die 18- bis 44-Jährigen im Vergleich zu den Älteren eine Senkung des Umwandlungssatzes häufiger als probates Mittel.» Eine Erhöhung des Rentenalters wird vergleichsweise häufig als Lösungsansatz für die AHV gesehen. Allerdings plant nur jede fünfte Person, länger als das gesetzliche Rentenalter zu arbeiten. Als grössten Anreiz, später in Pension zu gehen, nennen die Befragten die Möglichkeit einer schrittweisen Reduktion des Arbeitspensums.

Angst vor Arbeitsplatzverlust steigt

Die Befragung wurde im Juni 2020 durchgeführt, nachdem die ersten Lockerungen der Corona-Massnahmen umgesetzt worden waren. Insgesamt fühlen sich wie im Vorjahr neun von zehn Schweizerinnen und Schweizer sicher. Dennoch ist eine leichte Verschiebung zu beobachten - von «sehr sicher» zu «ziemlich sicher». Für das Sicherheitsgefühl relevant bleibt für 72 Prozent das familiäre Umfeld. Dagegen hat der Freundeskreis an Bedeutung verloren: Für 53 Prozent tragen Freunde zur gefühlten Sicherheit bei. Mit 59 Prozent wird der Arbeitsplatz als zweitwichtigster Faktor für die Sicherheit genannt - der einzige Punkt, den alle Teilnehmenden unabhängig der politischen Sympathie gleich bewerten. «Deutlich gestiegen ist die Befürchtung, die Arbeit zu verlieren», so Michael Hermann. «2020 fühlten sich 35 Prozent bezüglich ihres Arbeitsplatzes voll und ganz sicher. Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 53 Prozent.» Ein Viertel schätzt die konkrete Gefahr arbeitslos zu werden, in den nächsten zehn Jahren als gross ein. Unklar ist die Bewertung bezüglich Homeoffice. Rund ein Drittel schätzt, dass Homeoffice die Sicherheit mindert. 42 Prozent sehen keinen Unterschied, 20 Prozent bewerten Homeoffice gar als sicherer. (ots/he)

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