Weniger Zürcher Väter als erwartet beantragen Vaterschaftsurlaub

Mittwoch, 06. April 2022
Der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub ist bisher im Kanton Zürich noch nicht häufig beantragt worden. Gemäss der Zürcher Sozialversicherungsanstalt SVA liegt dies vor allem daran, dass die Arbeitgeber noch kritisch eingestellt sind.

Im September 2020 sagten die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit grosser Mehrheit Ja zu einem zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub. Seit Januar 2021 können Väter diesen nun beantragen. Sehr häufig kommt dies bisher allerdings nicht vor. Eine Auswertung der Zürcher SVA zeigt, dass im ersten Jahr nur 2800 Zürcher Väter den Urlaub beziehen wollten. Diese Zahl sei unter den Erwartungen, schreibt die SVA in ihrem Jahresbericht.

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Arbeitgeber sind kritisch

Eine mögliche Erklärung kommt vom telefonischen Kundendienst der SVA Zürich. Dort hätten die SVA-Mitarbeitenden die Erfahrung gemacht, dass sich Väter zwar durchaus nach ihrem Anspruch erkundigen würden. Sie würden sich aber auch häufig besorgt zeigen, da ihre Arbeitgeber dem Vaterschaftsurlaub gegenüber kritisch eingestellt seien. Es werde nicht gerne gesehen, wenn Väter den Urlaub anmelden würden. Weil solche Aussagen relativ häufig beim Kundendienst eingehen, nimmt die SVA an, dass längst nicht alle Väter, die dies eigentlich wollten, ihren Anspruch geltend machten. Bis diese neue Leistung etabliert sei, brauche es offensichtlich noch mehr Zeit. (sda/gg)

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