Wie können Sozialversicherungen ihre Dienstleistungen kundenorientiert und zunehmend digital erbringen? Welche Herausforderungen stellen sich bei der Qualität medizinischer Gutachten? Und weshalb sind immer mehr junge Menschen mit einer psychischen Erkrankung auf eine IV-Rente angewiesen? Dies sind einige der Fragen, mit denen sich die IV-Stellen-Konferenz (IVSK) im Jahr 2024 auseinandergesetzt hat.
Im Jahresbericht 2024 zeigt die IVSK auf, wie sie als nationaler Fachverband im Dialog mit Partnerorganisationen und Akteuren aus Politik und Wirtschaft nach Antworten und Lösungen sucht. Dabei macht die IVSK auf Entwicklungen aufmerksam, die sie als Vollzugsstellen in der täglichen Arbeit beobachten. Gleichzeitig will die IVSK neue Ideen einbringen, damit die berufliche Integration von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen in Zukunft noch besser gelingt.
Neues Kommunikationskonzept
Grundlage für die Stärkung des nationalen Dialogs zugunsten der IV bildet demnach das Kommunikationskonzept, das jüngst verabschiedet wurde. Dabei stehen folgende Themen Im Zentrum:
- Möglichkeiten zur beruflichen Integration bekannter machen
- Standardleistungen der IV schlank abwickeln
- Digitale Kommunikation mit den Versicherten ermöglichen
IV-Neurenten für Junge steigen überdurchschnittlich
Mit Sorge beobachtet der Verband die starke Zunahme von jungen Menschen mit psychischen Erkrankungen. Gerade bei jungen Menschen seien Impulse dringend nötig, umso mehr seit einigen Jahren ein starker Anstieg der Neurenten zu beobachten sei. Der Jahresbericht skizziert erste Ideen, wie diesem Trend begegnet werden kann. So habe etwa der Verein Compasso auf diese Entwicklung reagiert und in Zusammenarbeit mit der IVSK ein bewährtes Instrument aktualisiert, das den Wiedereinstieg nach Krankheit oder Unfall erleichtert.
Rück- und Ausblick
Die Investitionen in die berufliche Eingliederung zahlen sich laut Jahresbericht weiterhin aus: Über 19000 Personen konnten demnach dank der Unterstützung der IV-Stellen ihren Arbeitsplatz behalten oder haben eine neue Stelle gefunden.
Die IVSK will auch in Zukunft dafür sorgen, dass die IV-Stellen ihre Dienstleistungen administrativ schlank und kundenorientiert erbringen können. So wurden im letzten Jahr über 80% der Rechnungen digital über ein Tool eingereicht und teilweise vollautomatisch geprüft. In anderen Bereichen, wie zum Beispiel im «Massengeschäft» Hilfsmittel, bestehe aber noch Potenzial zur Vereinfachung der Abläufe.