Schweizer Gesundheitswesen schneidet bei Digitalisierung schlecht ab

Dienstag, 14. September 2021
Das Schweizer Gesundheitswesen hat bei der Digitalisierung Nachholbedarf. Zu diesem Schluss ist der Digital Health Report des Winterthurer Instituts für Gesundheitsökonomie der ZHAW gekommen.

Im Internationalen Vergleich liege die Schweiz im Mittelfeld, teilte die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) mit. In den letzten Jahren habe sie «nicht nennenswert aufgeholt». Verglichen mit anderen inländischen Branchen sei der Digitalisierungsgrad des Gesundheitswesens gar unterdurchschnittlich.

Vor allem die Coronakrise habe die Digitalisierungslücken offengelegt. «Man denke etwa daran, wie Fallzahlen zum Teil per Fax übermittelt werden mussten», wird ZHAW-Gesundheitsökonom Alfred Angerer in der Mitteilung zitiert. Grund für den Rückstand seien ein Mangel an Fachkräften, regulatorische Hürden sowie die geringe Priorität, die die Digitalisierung bei den Gesundheitsinstitutionen geniesse.

Pandemie hat Digitalisierung auch gefördert

Zwar habe die Corona-Pandemie teilweise auch einen Digitalisierungsschub ausgelöst. So hätten etwa die Arztkonsultationen übers Internet oder Telefon deutlich zugenommen. Es sei unklar, wie nachhaltig diese Beschleunigung sei. Der Digitalisierungstrend zeige allerdings nach oben: Mittlerweile gebe es über 200 Digital-Health-Start-ups in der Schweiz.

Der Digital Health Report zeige, dass sich die Schweizer Bevölkerung - insbesondere junge Menschen - einen Ausbau der digitalen Angebote im Gesundheitsbereich wünsche. Ein zentraler Pfeiler dieser Digitalisierung sei das elektronische Patientendossier, das sich in den kommenden Jahren wohl durchsetzen werde.

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