Jessica Silberman empfiehlt, die Rollenerwartungen und Gestaltungsspielräume im Rahmen einer Bewerbung für eine HR-Position genau abzufragen. Dazu folgende Tipps.
Empfehlungen zur Rollenklärung im HR
Verankerung der HR-Position in der Organisation prüfen: Bevor man eine Stelle im HR annimmt, sollte man das Organigramm studieren. Je nachdem, wie die Funktion verankert ist – in der Administration oder in der Geschäftsführung –, kann man Erwartungen ableiten. Inwieweit nimmt die Führung ihre eigene Verantwortung und Rolle den Mitarbeitenden gegenüber wahr und wird HR als Partner zum Erreichen der Unternehmungsziele betrachtet?
Stellenbeschreibung: Auch die Stellenbeschreibung gibt normalerweise Auskunft über Zielsetzungen sowie Gestaltungs- und Verantwortungsbereiche. Da HR auf vielen Niveaus arbeiten kann, sollte aus der Stellenbeschreibung hervorgehen, ob es sich um eine eher ausübende oder eine strategische Rolle handelt.
Bewerbungsgespräch: Optimalerweise sollte man vor Stellenantritt prüfen, ob die Rollenerwartungen zu den eigenen Ambitionen passen. Es gibt viele Situationen, die einen Ausbau der Position nicht zulassen – sei es aus Zeit- oder aus Kulturgründen. In einem Kennenlerngespräch kann man die Erwartungen herausfiltern und sich eine Vorstellung von der Reife der Organisation und ihrer Mittel machen, ob etwa die Personaladministration inhouse oder extern stattfindet, ob HR-Prozesse zum Beispiel für Sourcing, Mitarbeiterentwicklung und Nachfolgeplanung existieren. Solche Fragen geben Anhaltspunkte über die operationale Reife und die Mittel der HR-Funktion.
Auf die Strategie ausgerichtete Fragen im Kennenlerngespräch: Gute Fragen runden die Bestandsaufnahme ab und klären zum Beispiel, ob Mitarbeitende mit Potenzial identifiziert und entwickelt werden oder ob HR eine Strategie hat, die auf der des Unternehmens basiert. Und schliesslich: Wie wird die Belegschaft nach aussen dargestellt? «HR ist nämlich eine Value Proposition», so Silberman. «Gut geführte Mitarbeitende sind ein wichtiges Aushängeschild für Kunden und zukünftige Mitarbeitende.»