Im Jahr 2023 verfügten 47.7% der Arbeitnehmenden über flexible Arbeitszeiten (Wochen- oder Monatsarbeitszeit mit oder ohne Blockzeiten, Jahresarbeitszeit, keine formalen Vorgaben, anderes Modell). Männer (51.8%) profitieren häufiger von flexiblen Arbeitszeiten als Frauen (43.3%), wie aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) des Bundesamts für Statistik (BFS) hervorgeht.
Nach Wirtschaftsbranche betrachtet sind flexible Arbeitszeiten sehr ungleich verteilt. Die höchsten Anteile von rund drei Vierteln sind in folgenden Branchen vorzufinden: Information und Kommunikation (77.3%), Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (75.3%) und Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (73%).
Viel Heimarbeit in der Branche Information und Kommunikation
Knapp zwei von fünf Arbeitnehmenden leisten zumindest gelegentlich Heimarbeit (38.4%). Dies betrifft Erwerbstätigkeiten, die daheim in der Privatwohnung ausgeführt werden, unabhängig davon, ob es sich um Teleheimarbeit (Benutzung des Internets für den Informationsaustausch mit dem Arbeitgeber) handelt oder nicht. In der Branche Information und Kommunikation wird besonders oft Heimarbeit geleistet (82.9% der Arbeitnehmenden). Ebenfalls überdurchschnittliche Anteile von mehr als 60% sind in den Branchen Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (73.3%) und Erziehung und Unterricht (63.3%) vorzufinden.
Die Hälfte der Erwerbstätigen im Gastgewerbe arbeitet regelmässig abends
2023 arbeiteten 16.4% der Erwerbstätigen regelmässig abends, Frauen häufiger als Männer (17.2% gegenüber 15.7%). 15- bis 24-Jährige weisen im Altersvergleich den höchsten Anteil an Abendarbeit auf (21.5%), in den restlichen Altersgruppen sind es zwischen 15 und 17%. In der Branche Gastgewerbe/Beherbergung und Gastronomie ist die Abendarbeit am stärksten verbreitet (49.8%), gefolgt von der Branche Verkehr und Lagerei mit 30.7%. Demgegenüber arbeiten lediglich 4.3% der im Baugewerbe/Bau tätigen Personen regelmässig abends.
Insgesamt arbeitet rund jede 20. erwerbstätige Person regelmässig nachts. Im Gegensatz zur Abendarbeit wird die Nachtarbeit von Männern (6.1%) etwas häufiger praktiziert als von Frauen (5%). Ein vergleichsweise hoher Anteil an regelmässiger Nachtarbeit ist in der Branche Verkehr und Lagerei zu vermerken (22%), gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen (12%).
Ein Viertel der Erwerbstätigen arbeitet regelmässig am Wochenende
26.5% der Erwerbstätigen arbeiten regelmässig samstags und 15.8% regelmässig sonntags. Frauen sind häufiger am Wochenende tätig als Männer. Differenziert nach Alter zeigen sich hohe Anteile an Wochenendarbeit bei den 15- bis 24-Jährigen (samstags: 35.1%; sonntags: 21.1%) und bei den 65-Jährigen und Älteren (samstags: 33.9%; sonntags: 20.7%). Bemerkenswerte Anteile an Wochenendarbeit sind in der Branche Gastgewerbe/Beherbergung und Gastronomie (Samstagsarbeit: 70.2%; Sonntagsarbeit: 51.3%) sowie in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (Samstagsarbeit: 68.4%; Sonntagsarbeit: 52.1%) zu verzeichnen.
Ein Viertel der Personen im Rentenalter arbeitet auf Abruf
Im Jahr 2023 leisteten 8.3% der Arbeitnehmenden Arbeit auf Abruf (Männer: 6.7%; Frauen: 9.9%). Bei Personen im Rentenalter ist diese Arbeitsform besonders verbreitet (25.4%), bei 15- bis 24-Jährigen sind es ebenfalls deutlich mehr als der Durchschnitt (16.1%). Bei Arbeitnehmenden der mittleren Altersklassen beläuft sich die Arbeit auf Abruf auf rund 7%. Diese Arbeitsform ist insbesondere in der Branche Gastgewerbe/Beherbergung und Gastronomie hervorzuheben (19.5%), gefolgt von der Branche Erbringung von sonstigen Dienstleistungen (Kunst, Unterhaltung, private Haushalte, sonstige Dienstleistungen) mit einem Anteil von 14.7%.